2. Primäre und sekundäre Quellen

>> 2.1. primäre Quellen
>> 2.2. sekundäre Quellen

2.1 Primäre Quellen:

Die Entwicklung des sozialwissenschaftlichen Feedback-Konzepts beginnt – so lautet eine Interpretation nach Fengler – 1946, als das Feedback-Prinzip in folgender Schlüsselsituation  entdeckt und später reflektiert wurde: Einige Forscher und Praktiker um den Sozialpsychologen Kurt Lewin hielten in Amerika ein Seminar ab, in dem Lehrer, Sozialarbeiter und Geschäftsleute die Anwendung eines neuen Gesetzes lernen sollten. Die Trainer und Forschungsbeobachter trafen sich am Abend eines jeden Seminartages, wobei das beobachtete Verhalten des Leiters, der Mit­glieder und der Gruppe analysiert, interpretiert und auf Tonband aufgenommen werden sollten. Bald kamen alle Teilnehmer zu diesen Sitzungen, da sie merkten, dass sie daraus wichtige Einsichten in ihr eigenes Verhalten und das ihrer Gruppe gewannen.
Der Trainingsstab erkannte, dass sie auf ein wichtiges neues Verfahren der Umerziehung gestoßen waren: Indem sich die Forscher und Gruppenleiter über das unterhielten, was sie an den Teilnehmern wahrgenommen hatten und diejenigen, von denen sie sprachen, sich mit ihrem eigenen Verhalten konfrontierten und ohne Abwehr beim Nachdenken über dieses beteiligten, konnten zum einen die Teilnehmer viel über sich selbst und die Gruppenentwicklung lernen. Zum andern entstand im gemeinsamen Gespräch über die Wahrnehmungen der Beobachteten selbst und  ihre Reaktionen auf die Mitteilungen der Forscher eine neue Grundlage von Beobachtungen, die wiederum Gegenstand weiterer Reflexion wurde und Einfluss auf die nächsten Arbeitssitzungen hatte: So entstand der Gedanke des sich selbst fortschreibenden Gruppenprozesses.
Im Anschluss an dieses Seminar wurden in den nächsten Jahren die ersten Gruppendynamischen Laboratorien konzipiert, in denen insbesondere das Verhalten in, von und zwischen Gruppen untersucht wurde.
In Deutschland fanden in den 50er Jahren die ersten Seminare dieser Art statt. Als Pioniere im deutschsprachigen Raum gelten Alf Däumling und Traugott Lindner. In den folgenden 20 Jahren entwickelte sich eine gruppendynamische Feedback-Konzeption, nach der Feedback heute als „gemeinsame Verständigungsleistung von zwei oder mehr Personen“ verstanden wird (vgl. Fengler 2004). 

 

2.2 Sekundäre Quellen:

Antons, Klaus: Praxis der Gruppendynamik. 8. Auflage, Göttingen (Hogrefe) 20007.
Kommentar: Kapitel 4: Feedback (98-112). Es werden fünf Übungen beschrieben, die zum Training der Feedback-Technik geeignet sind. Die Übungen werden sehr übersichtlich und klar verständlich dargestellt, teilweise ergänzt durch jeweils konkrete Instruktionen zur Durchführung. Anschließend werden komprimiert die wesentlichen Wirkungen, Hintergründe und Regeln für die Anwendung der Feedback-Technik dargestellt.

Doppler, Klaus & Lauterburg, Christoph: Change Management. Den Unternehmenswandel gestalten.11. Auflage Frankfurt/ Main, New York (Campus) 20056.
Kommentar: Teil III,4. Kapitel: Persönliches Feedback (255-276) gibt eine kurze Einführung zu Art und Bedeutung von Feedback, anschließend wird durch eine Reihe konkreter Fragen und Antworten eindrücklich und praxisnah die Feedback-Technik erklärt. Sehr gut: Auf einigen Abbildungen zusammengefasst werden ganz konkrete Hinweise/Checklisten für die Durchführung der Feedback-Technik gegeben.

Fengler, Jörg: Feedback geben. Strategien und Übungen. 3.Auflage Weinheim, Basel (Beltz) 2004
Kommentar: Eines der wenigen Bücher, die sich ausschließlich mit der Feedback-Technik befassen. Es ist gut lesbar und sehr praxisorientiert! Der Leser erhält zunächst eine Einführung über den Ursprung und die Entwicklung des Feedback-Konzepts. Der Hauptteil des Buches besteht jedoch aus der Beschreibung von 15 Feedback-Strategien: Hierbei werden insgesamt 91 Übungen ganz konkret dargestellt und mit Praxiserfahrungen ergänzt, so dass sie jederzeit nachvollzogen werden können.

Kirsten, Rainer E. & Müller-Schwarz, Joachim: Gruppentraining: ein Buch mit 59 Psycho-Spielen, Trainingsaufgaben und Tests. Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 2005 (75.-77. Tausend)
Kommentar: Kapitel 1: Das Fenster mit dem blinden Fleck (14-23) sowie Kapitel 9: Rück­meldungen (120-143) sind gut lesbar; die Ausführungen werden öfters durch bildhafte Vergleiche verdeutlicht! In Kapitel 1 wird der theoretische Hintergrund der Feedback-Technik ausführlich und einleuchtend erläutert. In Kapitel 9 wird dann zunächst die allgemeine Bedeutung von Feedback erläutert, dabei wird besonders auf die Regel „beschreiben, nicht bewerten“ eingegangen. Es folgt ein eher allgemein gehaltener Text über Feedback in Gruppen, sowie die Beschreibung von  drei Feedback-Spielen zum Nachmachen. Schließlich wird noch ein Katalog von Feedback-Regeln aufgestellt.

Klein, Irene: Gruppenleiten ohne Angst: ein Handbuch für Gruppenleiter. München (Pfeiffer) 10/20054
Kommentar: Teil V: Methoden der Gruppenarbeit, Kapitel 3.3: Reflexion des Gruppengeschehens und Feedback ( 202-210) gibt eine kurze, eher theoretische Zusammenfassung über die Bedeutung von Feedback in Gruppenprozessen, sowie über Art und Regeln des Feedbacks. Außerdem werden fünf leicht nachzuvollziehende Feedback-Methoden für Gruppen vorgestellt.

Rachow, Axel (Hrsg.): Spielbar. 51 Trainer präsentieren 77 Top-Spiele aus ihrer Seminarpraxis. 2. Auflage Bonn (managerSeminare Gerhard May) 2005
Kommentar: Enthält nur zwei Feedback-Spiele (198-192); diese sind jedoch auf übersichtlichen Karten sehr gut und konkret beschrieben (siehe unter Beispiel).


Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Feedback_%28Gruppendynamik%29
Kommentar: Kurze, einführende Seite.

http://www.tbz.ch/Files/D2.3-01A.doc (vom 1.12.07 )
Kommentar: Dieser Link befasst sich ausschließlich mit Feedback für Lehrpersonen, einerseits Feedback der Schüler und andererseits Feedback von Kollegen. Der Feedbackbegriff wird definiert, anschließend werden Empfehlungen zu handlungswirksamem Feedback gegeben und die Methoden des Fragebogens und  der Rating- Konferenz erklärt.

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Feedback.shtml (vom 1.12.07)
Kommentar: Zwar ist diese Seite mit Werbung durchsetzt, aber hier wird Feedback ausführlich erklärt, auf die Regeln eingegangen und mit Ausführungen zum Feedback im Bildungsbereich und als Führungsinstrument ergänzt. Zusätzlich findet sich ein Fragebogen für Seminarleiter und weitere Links und Literaturangaben.

http://www.rhetorik.ch/Johari/Johari.html
Kommentar: Gibt einen kurzen Überblick im Zusammenhang mit dem Johari-Fenster.

http://www.guterunterricht.de/Seiten/Unterricht/feedback.htm
Kommentar: Beschreibt wechselseitiges Lernerfeedback und Regeln.

http://www.gymmuenchenstein.ch/AG_SE/Feedbackmethoden.pdf
Kommentar: Hier werden viele abwechslungsreiche Feedbackmethoden erklärt. Teilweise werden dabei auch Vor- und Nachteile genannt. Die Wichtigkeit von gegenseitigem Feedback wird betont. Unter dem Punkt Werkzeuge für das SchülerInnen-Feedback werden ebenfalls Methoden mit Vor- und Nachteilen tabellarisch aufgeführt.