Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

6. Reflexion der Methode


>> 6.1 Methodenkompetenz
>> 6.2 Methodenvielfalt
>> 6.3 Methodeninterdependenz


6.1 Methodenkompetenz

Das Clustering zielt bewusst auf das Erwecken der Motivation der Teilnehmer, beispielsweise der Schüler, sie ist daher besonders geeignet für den Einstieg in ein Unterrichtsthema. Das Clustern soll Begriffsblockaden anhand von Bildern aufweichen und anschließend dabei helfen, diese zu überwinden. Vorkenntnisse werden ermittelt und aktiviert (z.B. Wortschatz, Kenntnis über bestimmte Themen, Strukturierung der Themen). Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Nutzung des kreativen Potenzials der Teilnehmer. Zusätzlich lässt sich das Verfahren steigern, indem auch optisch durch Linien, Kästchen oder Kreise Assoziationsketten und –netze sichtbar gemacht werden. Diese Technik eignet sich zum Vorstrukturieren eines Themenbereiches. Clustering erschließt ein Reservoir für Ideen und Wortschatz, es eröffnet den Blick für die Möglichkeiten des eigenen Wortschatzes, es eignet sich für die thematische Vorbereitung für Gespräche und Diskussionen. Die Methode gibt Hilfestellung beim Ermitteln von Ideen, Lösungsansätzen, Wünschen, Erwartungen, Interessen oder auch Bedenken. Arbeitsergebnisse lassen sich so als Zwischen- oder Endbilanz eines Themas zusammenfassen und ordnen. Das Clustering ermöglicht Schreibgespräche und Vergleiche mit den Meinungen anderer. Ein weiterer positiver Aspekt betrifft die innere Differenzierung: „leistungs- bzw. schreibschwache Kinder werden integriert, indem sie Hilfen zur Versprachlichung bekommen“ (vgl. Böttcher 1999).
Das Clustering verlangt jedoch „ein Sich-Einlassen auf das assoziativ-bildliche Denken“ (vgl. Böth 1995). Es muss laut Rico eine „Offenheit für das Unbekannte“ vorhanden sein, was die Einstellung erfordert, auf das, was kommt, neugierig zu sein. Die inneren Blockaden beim Schreiben sollen überwunden werden. Für einige mag dies den Eindruck von Chaos erwecken. Die Technik „enthält eine dem logischen Denken fremde, da bildliche Struktur von Mustern, die dem Schlüsselbegriff zu eigen sind und durch die freie Assoziation zum Vorschein gelangen“ (vgl. Böth 1995). Man kann das Verfahren jedoch nicht als ziellos bezeichnen, doch können mitunter Schwierigkeiten bei der Loslösung vom regelhaften, logischen und linearen Denken entstehen, wenn Teilnehmer/Schüler eben nicht diese „Offenheit für Unbekanntes“ aufbringen.
In einer gelungenen Anwendung dieser Technik werden innere Vorgänge bewusst, und die „Sensibilität und Toleranz für andere Denk- und Sichtweisen wachsen“ (vgl. Vucsina 1996).
Die Aufgabe des Lehrers/Leiters besteht in erster Linie darin, dafür zu sorgen, dass die Themen das Interesse der Schüler/Teilnehmer wecken, dabei aber nicht aus ihrem Erfahrungshorizont heraus­fallen. Im Sinne der konstruktivistischen Didaktik ist daher im elementaren Planungsprozess sowohl auf die emotionale Reaktion auf das Thema wie auf die Anschlussfähigkeit der Lerner zu achten (vgl. dazu das Planungsmodell nach Kersten Reich in der „Konstruktivistischen Didaktik“). Erst mittels solcher Kontextplanung kann die Motivation erlangt werden, die nötig ist, um sich auf diesen kreativen Arbeitsweg einzulassen. 



6.2 Methodenvielfalt

Das Clustering kann sowohl in Einzel- als auch in Gruppenarbeit angewandt und in jedem schriftlichen und künstlerischen Fach genutzt werden. Die Technik ist nicht nur begrenzt auf die Schule, sondern findet ihren Gebrauch auch bei der Ideenfindung von Gruppen (z.B. Autoren) und in der Psychologie als therapeutische Schreibtechnik, um verborgene Gefühle, Traumerfahrungen und Erinnerungen ins Bewusstsein zu rücken.

 

6.3 Methodeninterdependenz

Das Clustering ähnelt der Technik des Mindmappings und ist „ein nicht lineares Brainstormingverfahren“ (vgl. Rico 1984). Beim Clustering liegt der Schwerpunkt auf der Ideenfindung und der assoziativen Verknüpfung von Ideen und Vorstellungen in Mustern, während es beim Mindmapping eher um begriffliche Ordnung von Einfällen und eine begriffliche Hierarchisierung von Gesichtspunkten geht. Das Clustering lässt sich mit allen anderen Methoden besonders einfach kombinieren, in denen in einer Phase assoziiert und Ideen gesammelt und aufgeschrieben werden. Insbesondere wichtig ist das Clustering in der Metaplantechnik.