Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

2. Primäre und sekundäre Quellen

>> 2.1. primäre Quellen
>> 2.2. sekundäre Quellen

2.1 Primäre Quellen:

Das öffentliche Schulwesen, so wie es im 19. Jahrhundert aufgebaut wurde, klammerte das eigentliche kommunikative Schulleben eher aus und betonte stärker den Intellekt und die Gedächtnisleistung (bekannt dafür der Herbatianismus). Schulische Veranstaltungen spielten in diesem Kontext nur eine Rolle in Verbindung mit kirchlichen oder patriotischen Feiern. Dies änderte sich jedoch mit den um 1900 einsetzenden Reformbewegungen (z.B. Jugend­bewegung, Kunsterziehungsbewegung, Landerziehungsheimbewegung). Innerhalb dieser Bewegung setzte unter anderem Peter Petersen dem Paukunterricht eine Vorstellung ent­gegen, die sich ganzheitlich auch der kommunikativen Situation Schule stellen sollte, um der Kunstwelt Schule ihre künstliche und rationalisierende Abgekapseltheit vom Familienleben und der Öffentlichkeit zu nehmen. In diesem Sinne sollte sich das Verständnis von „Schul- und Unterrichtsleben“ grundlegend verändern. Aus dieser und anderen Überlegungen heraus entwickelte und erprobte Petersen das Modell der „Lebens­gemein­schafts-Schule“. Dieses Modell findet sich im 1927 erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellten „Jena-Plan“ wieder. Kennzeichnende Merkmale des Plans sind zum einen die Aufteilung der Schüler in Stammgruppen statt in Jahrgangsklassen und zum anderen die Ausarbeitung von Wochenarbeitsplänen statt Normalstundenplänen. Innerhalb des Jena-Plans finden sich auch nach Petersen die vier Urformen des Lernens (Gespräch, Spiel, Arbeit, Feiern) wieder, wobei jedem einzelnen Punkt eine besondere Bedeutung zukommt.

Petersen, Peter (1996, 61. Aufl. Neuausgabe): Der Kleine Jena-Plan. Weinheim und Basel, Beltz Verlag
Kommentar: Diese Kurzfassung des „Großen Jenaplans“ erschien erstmals 1927 als eine Einführung in das Konzept der Jenaplan-Schule. Er bietet neben seiner historischen Bedeutung auch heute noch Ansätze für eine Reform von Schule und Unterricht. Im Anhang findet sich eine gute Inhaltsübersicht über die Hauptwerke zum Jena-Plan. Insgesamt wird in der Schrift deutlich, woher dieses reformpädagogische Modell stammt und wie in diesem Kontext Feste und Feiern verstanden werden können.

Feste und Feiern haben sich in der Freizeitkultur im 20. Jahrhundert grundsätzlich gewandelt. Dies hat ihnen unabhängig von solchen Konzepten wie bei Petersen einen eigenständigen Wert auch im Schul- und Unterrichtsleben zukommen lassen. In der Art der Feste und Feiern gibt es eine große Pluralität und Deutungsbreite darüber, was sinnvoll ist, Spaß macht usw. Lehrende können in der Regel nicht davon ausgehen, dass sie hinreichend überschauen, was Sinn und Spaß für die Lerner macht. Insoweit müssen Feste und Feiern immer partizipativ mit den Lernern geplant, gestaltet und durchgeführt werden.


2.2 Sekundäre Quellen:

Dietrich, Theo (1986): Die Pädagogik Peter Petersens, Der Jena-Plan : Modell einer humanen Schule. Bad Heilbrunn / Obb. Klinghardt – Verlag
Kommentar: Der Autor – ein Schüler Petersens – befasst sich hier mit der Person Petersen sowie mit der Frage, wie die Pädagogik Petersens in der Schulwirklichkeit aussehen kann.

Rutt, Theodor (1983): Petersenschule heute. Heinsberg. Agentur Dieck
Kommentar: Der Hauptteil des Werkes zeigt in direkter Gegenüberstellung zum einen die unterrichts- und schulpädagogischen Konzeptionen Petersens und zum anderen eine kritische Darlegung für die Schulwirklichkeit und ihrer Möglichkeiten. Des Weiteren ist ein Bericht über die Jenaplanschule in Köln-Höhenhaus enthalten, welcher ein plastischeres Bild einer praktischen Umsetzung liefert.

Schiffler, Horst (1980): Feste feiern in der Schule. Didaktik und praktische Anregungen. Freiburg, Basel, Wien.
Schmitt, Hubert (1999): Persönlichkeiten bilden. „Fest und Feier“ als Bildungsgrundform, in: Grundschulmagazin Heft1, S.39ff. München
Schneider, Gerhard (1989): Feste und Feiern im Schulleben. in: Die Grundschulzeitschrift, Heft 25, S.6 f.
Seitz, Oskar (1995): Die Feier – ein vergessenes Bedürfnis des Kindes? in: Kinderleben, S.5f. Mai 1995
Bartnitzky, Horst/Christiani, Reinhold (Hg.) (1995): Die Fundgrube für jeden Tag. Das Nachschlagewerk für junge Lehrerinnen und Lehrer. Berlin
Kommentar: In diesen Arbeiten wird in unterschiedlicher Weise auf Feste und Feiern eingegangen. Meist bleiben die Berichte jedoch eher vordergründig auf den Akt des Feierns bezogen. Weniger wird die kommunikative Gesamtsituation oder der „Community-Aspekt“ umfassend herausgearbeitet.

Weitere Infos unter folgenden Links :

http://www.prof-kraft.de/fest/fest.htm
Kommentar: Diese Homepage stellt kurz den geschichtlichen Verlauf der Reformpädagogik in Bezug auf Feste und Feiern dar.

http://www.reformpädagogik-archiv.de
Kommentar: Hier finden sich verschiedene Texte zum Thema sowie nützliche Anregungen zum Gestalten von Festen und Feiern. Jedoch sind die Informationen nur gegen ein geringes Entgelt zu haben.

An dieser Stelle sei auf die unzähligen Schulseiten im Netz hingewiesen, die jede für sich von gelungenen Festen bzw. Feiern zu berichten weiß.