Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

2. Primäre und sekundäre Quellen

Freiarbeit zählt zu den Konzepten des Offenen Unterrichts. Der Offene Unterricht lässt sich nur schwer klassifizieren, da er eher ein Rahmenkonzept für unterschiedliche handlungs­orientierte Reformbestrebungen vor allem im Grundschulbereich ist. Zu dem Konzept des Offenen Unterrichts gehört auch die Freiarbeit. Sie hat zwei Quellen: Einerseits die Freinet-Pädagogik als klassischen, reformpädagogischen Ansatz, andererseits Ansätze zum Schrift­spracherwerb, die Freinets Konzeption weiter entwickelt haben. Nachfolgend finden sich einführende Literaturhinweise und Links zu beiden Quellen.

Jörg, Hans (Hrsg.): Praxis der Freinet-Pädagogik. Paderborn 1981. Übersetzung und Bearbeitung des Buches von Cèlestine Freinet: Les techniques de l`Ecole Moderne. Paris 1964
Kommentar: Célestine Freinet (1896-1966), südfranzösischer Dorfschullehrer, begründete seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts die Freinet-Pädagogik. Sein Konzept zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass Schule und Lebenswelt eine Einheit bilden sollen, in der Kinder selbst zum Produzenten der Unterrichtsinhalte werden. In seinem Buch stellt er die Nachteile des traditionellen Unterrichtens dar, wie er sie selbst erlebt und durchgeführt hat. Dies gab den Anstoß, das Lehren und Lernen zu revolutionieren. Weiterhin gibt das Buch Einblicke in den Entwicklungsprozess der Arbeitstechniken (Druckerei, Korrespondenz usw.), welche er ausführlich darstellt. Nur kurz und wenig differenziert spricht er den Fach­unterricht an. Wenn man sich mit den Quellen der Freiarbeit beschäftigen möchte, gibt das Buch einen recht umfassenden Überblick, da sich Freinet sonst eher in Aufsätzen geäußert hat. Der Herausgeber, Hans Jörg, beendet das Buch mit einer Bibliographie der Primär­quellen Freinets.
Ergänzend zu dieser Schrift sollten von Freinet auch die Bücher: „Die moderne französische Schule“ und „Pädagogische Texte“ herangezogen werden, da sie das Bild komplettieren.

Jochen Hering/Walter Hövel (Hg.): Immer noch der Zeit voraus. Bremen 1996. Mit Originaltexten von Cèlestine Freinet
Kommentar: In dem Buch wechseln sich Originaltexte Freinets mit Beiträgen heutiger Autorinnen und Autoren ab. Durch die Originaltexte bekommt man einen Einblick in die Sicht- und Denkweise Freinets, durch die anderen Texte Anregungen für die Gegenwart.

Kock, Renate ( Hrsg. ): Befreiende Volksbildung. Rieden 1996. Übersetzung der frühen Texte von Cèlestine Freinet und Elise Freinet
Kommentar: In den hier vorgelegten Schriften von Cèlestine und Elise Freinet bekommt man einen detaillierten Überblick über die Freinet-Pädagogik. Das Buch ist gut strukturiert und mit den genauen Veröffentlichungsdaten der Schriften versehen. Außerdem gibt die Heraus­geberin eine Einführung, in der unter anderem die Biografie Cèlestine Freinets dargestellt wird. Um einen Einblick in das Leben und die Arbeit Freinets einschließlich seines politischen Hintergrunds zu bekommen, ist das Buch gut geeignet.

Claussen, Claus (Hrsg.). Handbuch Freie Arbeit – Konzepte und Erfahrungen. Beltz 1995
Kommentar: Claus Claussen trägt in seinem Handbuch umfassende Konzepte zum Thema Freie Arbeit zusammen. Die Beiträge der AutorenInnen veranschaulichen in verständ­licher und sachlicher Sprache die Mehrdimensionalität dieses Themas. Das Handbuch ist weniger zum Einstieg in das Konzept der Freien Arbeit geeignet, da der Leser ohne Vorwissen leicht die Orientierung verliert.

Friedrich Greve : Freiarbeit, AOL – Verlag – Lichtenstein ( AOL 383 )
Kommentar: Diese kurze Zusammenfassung über Freiarbeit vermittelt dem Leser eher einen  Überblick über die Methode. Sie ist leserfreundlich geschrieben und sehr gut verständlich. Sie befasst sich mit allen wichtigen Faktoren, die für die Freiarbeit von Bedeutung sind (z.B. Voraussetzungen/Beispiele/Lehrerrolle/Schülerrolle/Material usw.). Allerdings werden die einzelnen Faktoren eher oberflächlich und ohne ins Detail zu gehen behandelt.

Drews, U. / Wallrabenstein, W.: Freiarbeit in der Grundschule. Offener Unterricht in Theorie, Forschung und Praxis. Frankfurt (AKG) 2002
Kommentar: Hier wird die Freiarbeit als Aspekt des Offenen Unterrichts und des Schrift­spracherwerbs behandelt. Ein guter Einstieg in das Thema.

Balhorn, Heiko/Brügelmann, Hans (Hg.): Welten der Schrift in der Erziehung der Kinder. Konstanz 1987
Brügelmann, Hans: Die Schrift entdecken. Konstanz 1984
Brügelmann, H./ Brinkmann, E.: Die Schrift erfinden - Beobachtungshilfen und methodische Ideen für einen offenen Anfangsunterricht im Lesen und Schreiben. Libelle (Lengwil) 1998
Kommentar: Beide schon ältere Schriften zeigen die hohe Bedeutung des Schrift­sprach­erwerbs im Blick auf Offenen Unterricht und damit auch Freiarbeit auf. Eine gute Hinter­grundlektüre. Die Schrift von 1998 ist eine gute aktuelle Einführung in den Zusammenhang Schrifterwerb und Freiarbeit.
http://www.uni-koblenz.de/~proedler/bruegelmann.htm
Kommentar: Hans Brügelmann als einer der Begründer des Offenen Unterrichts, in dem Freiarbeit und Wochenplan eine bedeutende Rolle spielen, erklärt in diesem Online-Artikel Grundzüge des Ansatzes. Eine sehr gute kurze Einführung in das Thema.

Jürgens, E.: Erprobte Wochenplan- und Freiarbeits-Ideen in der Sekundarstufe I. Heinsberg (Agentur Dieck) 1994
Kommentar: Jürgens ist ein Vertreter des Offenen Unterrichts. Das Buch ist praktisch orientiert und gibt Beispiele aus der Sekundarstufe.

Gisela Breuer : Freie Arbeit im 1. und 2. Schuljahr, Oldenbourg Verlag
Kommentar: Die Beschreibung der Methode ist, wie der Titel auch aussagt, in Hinsicht auf ihren Einsatz auf zwei Jahrgangsstufen beschränkt. Demnach sind die Beispiele (Material, Anwendungen, Voraussetzungen usw.), die inhaltlich einen sehr großen Platz einnehmen, nur begrenzt anwendbar. Der theoretische Teil ist eher kürzer gehalten, aber leicht verständlich geschrieben. Seine Aussagen können auch teilweise auf die Freiarbeit in anderen Jahr­gangsstufen bezogen werden und diese theoretisch fundieren. Der größte Teil besteht aus Beispielen zur Methode.

Oskar Seitz ( Hrsg ): Freies Lernen, Auer Verlag
Kommentar: Diese Literatur gibt einen umfassenden Überblick. Hier wird nicht nur die Methode als solche dargestellt, sondern wie sie in den Gesamtbereich der Schule eingebettet werden kann. Außerdem wird die Freie Arbeit von verschiedenen Seiten beleuchtet und der Leser erfährt etwas über die historischen Wurzeln der Methode. Das Buch weist eine gute Struktur auf, ist leicht verständlich und einfach zu lesen. 

Zehrfeld, Klaus: Freinet in der Praxis. Weinheim und Basel 1977
Kommentar: Die Freinet-Pädagogik wird zwar in dem Buch übersichtlich dargestellt, allerdings erweist sich diese Darstellung als lückenhaft, wenn man sie mit den Originaltexten vergleicht. Um einen groben Einblick in die Thematik zu bekommen ist das Buch geeignet, weiterführende Literatur darf jedoch bei einer genauen und sorgfältigen Auseinandersetzung mit dem Thema nicht fehlen.

Esser, Barbara. Wilde, Christiane. Montessori Schulen. Rohwohlt 1989
Die Autorinnen befassen sich mit Maria Montessori und ihren Leitgedanken zum reform­pädagogischen Unterricht. Die Freie Arbeit wird als Unterrichtsprinzip vorgestellt. Das Buch eignet sich aufgrund der anschaulichen Beispiele eher als Praxishandbuch für Eltern, die sich über die Arbeit von Montessori informieren möchten.


Links (eine exemplarische Auswahl; es lohnt eigenständig zu suchen)

http://freinet-kooperative.de
Kommentar: Freinetkooperative e. V. stellt sich und ihre Aufgaben vor. Kontaktadressen und nützliche Infos zur Einführung der Methode sind für die Interessierten von Nutzen.

http://freinet.paed.com/fr_lit
Kommentar: Literaturdatenbank zur Freinet-Pädagogik.

http://freinet.paed.com
Kommenbtar: Kommentiertes Linkverzeichnis zur Freinet-Pädagogik.

http://www.sonderpaed-online.de/unter/freia/freia.htm
Kommentar: geht der Frage nach, ob und wie Unterricht an der Schule für Geistigbehinderte möglich ist; gibt dabei einen allgemeinen Überblick über Freiarbeit.

http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Arbeit
Kommentar: Überblicksseite mit kurzen Definitionen.

http://www.alpenhornblazer.de/wiki/index.php/Spezial:Allpages
Kommentar: Freiarbeitsmaterial.