5.
Beispiele
Zu
der Ausbildungsmethode Juniorfirma lassen sich viele verschiedene
Beispiele aus der Literatur und vor allem aus dem Internet aufzeigen.
Die Zahl der Juniorfirmen lag Ende der 90er Jahre bei ca.
60-80. Zählt man noch die Schüler-Juniorfirmen
dazu, kommt man auf rund 360 schulische Juniorfirmen. Die
folgende Auflistung soll auszugsweise einen kurzen Überblick
liefern.
>>
5.1. Beispiele für Schülerfirmen aus dem Internet
>> 5.2. Beispiele für betriebliche Juniorfirmen
aus dem Internet
5.1
Beispiele für Schülerfirmen aus dem Internet:
Das
Junior-Projekt
(Junge Unternehmer initiieren - organisieren - realisieren:
www.iw-junior.de)
Ende der 90er Jahre wurde unter Leitung des Instituts der deutschen
Wirtschaft versucht, Juniorenfirmen auch im schulischen
Bereich verstärkt einzusetzen. Mit dem Ziel, Schülern
durch praktische Berufserfahrungen wirtschaftliche Zusammenhänge
näher zu bringen, schloss sich die unter dem Begriff 'JUNIOR'
zusammengefasste Bewegung zu dem Projekt zusammen.
Die jungen Unternehmer gründen mit 8 - 18 Schülern ab
der 9. Klasse für ein Jahr eine eigene Firma, deren Organisationsstruktur
an eine Aktiengesellschaft angelehnt ist und real existiert.
Die Schülerfirmen werden durch Lehrer, den sog. Schulpaten,
und durch Unternehmen, den Wirtschaftspaten, unterstützt. Die
Lehrer nehmen in der Regel an jedem Treffen der Jung-Unternehmer
teil und stehen diesen bei der Organisation unterstützend zur
Seite. Die Wirtschaftspaten können bei Fragen zum Thema Marketing,
Verwaltung, Produktion usw. weiterhelfen. Darüber hinaus gibt
es eine Junior-Hotline, an die sich die Schüler mit Fragen
zu den Protokollen und Geschäftsberichten wenden können.
5.1.1
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium:(http://www.atthenet.de)
Das Unternehmen '@theNet' wurde in Kooperation
des Junior Projektes des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
gegründet.
Die Mitarbeiter dieser Juniorfirma bieten Internetkurse
für Anfänger an und planen und programmieren Homepages
für Kunden. Die Teilnehmer lernen im Rahmen der selbstständigen
Führung ihres Unternehmens viele unterschiedliche Aspekte wie
z.B. Marketing, Buchhaltung, Produktentwicklung usw. kennen. Die
Firma wird zunächst so finanziert, dass jeder Miniunternehmer
fünf Aktien erhält, von denen jeweils vier verkauft werden
müssen. Das Unternehmen wird aber nicht an der Börse geführt,
so dass auch die Aktien nur fiktiv sind. Alle Ausgaben des Unternehmens,
auch das Gehalt der Mitarbeiter, werden durch den Verkauf der Produkte
und durch das Startkapital beglichen.
5.1.2
Bodelschwingh-Schule Soest:
Das Unternehmen 'ART-METALLICA' der Bodelschwingh-Schule
Soest, einer Schule für Geistig Behinderte im Alter von 18
- 21 Jahren, wird ebenfalls gefördert durch das Junior-Projekt
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die elf Schülerinnen
und Schüler, die diese Firma gründeten, stellen kunstgewerbliche
Metallobjekte her.
Die Buchführung des Unternehmens wird von drei Teilnehmern
der RAG-Bildung in Hamm abgewickelt, die den kaufmännischen
Teil der Firma übernehmen.
5.1.3
Hauptschule Satzvey:
1996 gründeten die Schüler und Lehrer der Satzvey Schule
die Schülerfirma 'AUTARC', in der alle in
verschiedenen Berufsfeldern, wie z.B. als Köchin / Koch, als
Einzelhandelskauffrau/ -kaufmann, als Büroinformationselektroniker
(-in), als Finanz- und Lohnbuchhalter (-in), als Landschaftsgestalter
(-in) usw. arbeiten. Die Internetprojekte (Gestalten von Internetseiten
für verschiedene Firmen) werden von der Agentur 'eifel-online'
betreut.
Bei den Mitarbeitern der Juniorfirma handelt es sich hauptsächlich
um Schüler der 10. Klassen, die für die Tätigkeit
in ihrer „Firma“ vom Unterricht freigestellt werden
und dann selbstständig in ihren jeweiligen Abteilungen arbeiten.
Teilweise werden auch Schüler der 9. Schuljahre als Auszubildende
eingearbeitet.
5.1.4
Arndt-Gymnasium: (http://www.dschinni-ag.de/)
'DSCHINNI', ein Dienstleistungsunternehmen des
Arndt-Gymnasiums in Krefeld, wurde am 04.10.2001 im Rahmen des Junior
Projektes des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gegründet.
13 Schüler der 9. -12. Jahrgangsstufe bieten in ihrer Firma
folgende Dienstleistungen an: Einkaufservice/Partyorganisation/Kindergeburtstage/Showprogramme
(Tanz, Musik)/Computerinstallation und -reparatur/Programmierungen/Webdesign
und Handykurse.
5.2.
Beispiele für betriebliche Juniorfirmen aus dem Internet
5.2.1.
azubimedia: (http://www.gbb-solingen.de/azubimedia/index.html)
Die Juniorfirma 'AZUBEMEDIA' wird von
den auszubildenden Bürokaufleuten der 'gbb'
geführt und bietet Lernsoftware für den Schul- und Ausbildungsbereich
an, wie z.B.: Trainingsprogramme zum Zeichnungslesen, CAD-Programm
für das technische Zeichnen am PC, Trainingsprogramme zum Lösen
von Dreisatzaufgaben und Lernsoftware für die Metall- und Elektroausbildung.
Den zukünftigen Bürokaufleuten soll ein praxisnaher Einstieg
in ihr späteres Tätigkeitsfeld ermöglicht werden.
Im Verlauf ihrer Tätigkeiten lernen die Auszubildenden konkrete
Arbeitsschritte von der Produktbeschaffung bis zur Vermarktung kennen
und setzten diese in der Praxis um. Die vornehmlichen Arbeitsfelder
sind Beschaffung, Absatzwirtschaft und Rechnungswesen, Organisation
und Verwaltung.
5.2.2
Die Deutsche Bahn: (http://www.db-bildung-international.de/index.shtml)
Es gibt mehrere Juniorfirmen der Deutschen Bahn AG, die
als Reisezentren aufgebaut sind und nur von den Auszubildenden der
Deutschen Bahn AG geleitet werden. Jeder kaufmännische Auszubildende
arbeitet maximal acht Wochen pro Lehrjahr in einer Juniorfirma.
Die Jung-Unternehmer beraten Kunden, nehmen Wünsche und Anregungen
entgegen und bearbeiten diese.
Zu ihren weiteren Aufgaben gehören beispielsweise auch der
Fahrkartenverkauf, die telefonische Auskunft, Reservierungen, Kassenverwaltung
usw.
Acht Lehrlinge und ein Ausbilder strukturierten z.B. am Bahnhof
Bobingen das Reisezentrum um: Sie verlängerten die Öffnungszeiten,
erneuerten die Schalterhalle, erweiterten das Serviceangebot und
richteten einen Schulungsraum ein.
5.2.3
Media Academy:
1996 wurde als Untereinheit der SPE Media Academy eine Juniorfirma,
die 'MEDIA ACADEMY' gegründet. Als interne
Eventagentur mit einem technischen Dienstleistungsangebot (Montieren
von Beleuchtungs- und Beschallungssystemen) arbeiten die Auszubildenden
und Umschüler unter Anleitung von Mitarbeitern der Academy
in hohem Maß selbstständig. Sie lernen sämtliche
Bereiche und Aspekte einer realen Veranstaltung kennen, die Suche
nach dem passenden Veranstaltungsort, die Auswahl der Künstler,
die Hotelbuchung und die technische Planung und Umsetzung.
Die Erstellung von CDs und Kurzfilmen gehört ebenfalls zur
Produktpalette der Juniorfirma. In den vergangenen Jahren
hat die Firma viele verschiedene Veranstaltungen bei Siemens organisiert,
wie z.B. den Niedersächsischen Filmball, den Sportlerball des
Sportclubs Siemensstadt, den Filmball der Niedersächsischen
Landesregierung, den Neujahrsempfang des Siemensvorstandes usw. |