7. Praxiserfahrungen
Therapeutisches
Theaterspiel und Psychodrama werden seit über 50 Jahren systematisch
in der Psychotherapie angewandt, seit etwa 30 Jahren auch im pädagogischen
Bereich. Dabei könnte die Verbreitung in der Praxis noch umfassender
sein, aber die bisherige Überbetonung der fachlichen Seite
des Unterrichts verhinderte dies bisher. Im Sinne einer Beziehungsdidaktik,
wie sie in der konstruktivistischen Didaktik gefordert wird, ist
es aber gerade sinnvoll, Beziehungs- und Inhaltsaspekte stärker
miteinander zu verknüpfen. Wird die Methode z.B. beim Inhaltslernen
eingesetzt, dann wird ein persönlicher Bezug des Lerners zum
Inhalt geschaffen, der nicht nur zu einer Verbesserung des Lern-
und Behaltensergebnisses, sondern vor allem auch zu einer Vertiefung
der inhaltlichen Durchdringung des Stoffes durch Perspektivenerweiterung
führen kann.
Besonders erwähnenswert sind aber vor allem die Erfolge im
sozialen Lernen. Durch die Förderung und Erhöhung von
Empathie, Rollenflexibilität und -distanz, der psychischen
Beweglichkeit, Lebendigkeit, Kreativität, der schöpferischen
Spontaneität und kommunikativen Fähigkeiten wird die Persönlichkeitsentwicklung
des Individuums unterstützt.
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