Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

5. Beispiele

In unserem Beispiel soll eine achte Klasse mit 20 Schülern/Innen „deutsche Gebirgsregionen“ als Unterrichtsthema erarbeiten. Die vier Teilthemen stellen unterschiedliche deutsche Gebirgsregionen dar: das Erzgebirge, den Harz, die Eifel und das Sauerland, die jeweils auf ihre Vegetation, landwirtschaftliche Nutzung, Lebens- und Wirtschaftsformen hin untersucht werden sollen.  Hier stehen die Teilthemen exemplarisch für das Gesamtthema. Das Thema ist neu für die Lerner. Die Gruppen-Experten-Rallye soll in das Thema einführen und Grund- und Basiskenntnisse vermitteln. Die Gruppe hat bereits bei anderen Themen Erfahrungen mit der Gruppen-Experten-Rallye sammeln können, sodass eine Erläuterung der Methode entfällt.
Der Lehrer bereitet die Expertenblätter vor, wobei er sich bemüht, den Schwierigkeitsgrad auf die Klassenstufe abzustimmen. Die Lerner haben zwar bereits mit der Gruppen-Experten-Rallye gearbeitet, doch entscheidet der Lehrer hier, dass trotzdem ein Expertenblatt verwendet werden soll, damit die Gruppen nicht zu viel Zeit fürs Suchen verlieren und gezielt „bei der Sache“ bleiben sollen. Zugleich erscheint so bei diesem Thema der Lernerfolg auch klarer zu kontrollieren zu sein.

Expertenblatt zum Thema Gebirgsregionen

Sicherlich ist dir das Erzgebirge/der Harz/die Eifel bzw. das Sauerland bekannt, aber was weißt du noch über sie?
Ziel: Du lernst die Region hinsichtlich ihrer Vegetation, der landschaftlichen Nutzung und der Lebens- und Wirtschaftsformen kennen.

Aufgaben:

  • Lies die Texte über deine Gebirgsregion genau durch.
  • Was wird über die Vegetation gesagt? Welche Pflanzen wachsen dort? Wie ist das Klima?
  • Wie sieht die landwirtschaftliche Nutzung aus? Was wird angebaut? Welche Methoden werden dabei angewendet? Wie wirkt sich das auf die Fruchtbarkeit der Böden aus?
  • Welche Lebens- und Wirtschaftformen werden beschrieben?

Mach dir zu jeder Frage entsprechende Notizen.

Vorbereitung auf die Stammgruppe:
Überlege nun, wie du dein Wissen an andere weitergibst. Mach dir deshalb eine Stichwortliste, nach der du vorgehen kannst. Erzähl frei und in eigenen Worten. Kannst du Visualisierungen einsetzen? Mach dir auch Gedanken drüber, wie du feststellen kannst, ob dein Thema in der Stammgruppe verstanden wurde.

Material:
- Texte über Gebirgsregion
- Notizmaterial
- Dias von der jeweiligen Gegend
- Vortragsmaterial

Hier ist noch anzumerken, dass in diesem Falle für alle Expertengruppen, das gleiche Expertenblatt verwendet werden kann, da alle Bergregionen unter den gleichen Gesichts­punkten betrachtet werden.
Auf einen Gesamttest verzichtet der Kursleiter an dieser Stelle, da er das Thema an späterer Stelle noch durch eine Erkundung vertiefen will  und ein Test danach geschrieben werden soll.
Da die Gruppen-Experten-Rallye schon öfter an der Schule durchgeführt wurde, erübrigt sich aufwendiges Organisieren, da Materialien und Räumlichkeiten schon früher geschaffen wurden.
Nun erfolgt die Durchführung: Der Kursleiter weist darauf hin, dass das zu erarbeitende Thema „deutsche Gebirgsregion“ heißt und diese mit Hilfe der Gruppen-Experten-Rallye erarbeitet werden sollen. Exemplarisch stünden vier Gebirgsregionen zur Verfügung und zwar das Erzgebirge, der Harz, die Eifel und das Sauerland.
Stammgruppen: Der Kursleiter teilt die 20 Lerner in fünf (20 Teilnehmer durch 4 Teilthemen = 5 Stammgruppen) leistungsheterogene Stammgruppen ein. Die Teilnehmer einer jeweiligen Stammgruppe entscheiden welcher Lerner welches Thema bearbeitet. So holt sich schließlich aus jeder Stammgruppe ein Teilnehmer das Informationsmaterial blau: Erzgebirge, grün: Harz, gelb; Eifel und rot: Sauerland. Dieses Informationsmaterial wird nun erst einmal in Einzelarbeit gelesen.
Expertenrunde: Nach dem Lesen in  Einzelarbeit gehen die Lerner/Innen jetzt in die Expertenrunde, d.h. in ihre jeweilige Gruppe: in die Expertengruppe für das Erzgebirge, Expertengruppe für den Harz, Expertengruppe für die Eifel und Expertengruppe für das Sauerland (4 Teilthemen = 4 Expertengruppen mit je 5 Teilnehmern). Für die einzelnen Gruppen stehen jeweils Tische, Schreibmaterialien und das Informationsmaterial für die Erarbeitung zur Verfügung.
In der Expertenrunde wird zunächst das Informationsmaterial besprochen, Verständnisfragen werden geklärt, Vorgehensweisen erörtert. In unserem Beispiel halten sich unsere Lerner dabei an das vorgegebene Expertenblatt. Außerdem stehen Dias zur Verfügung, die sowohl bei der Ausbildung zum Experten genutzt werden können als auch bei der anschließenden Präsentation.
Die Vorbereitung der anschließenden Präsentation ist auch Aufgabe der Expertenrunde
So überlegt sich z.B. die Gruppe Sauerland, ihr Thema in einem viertelstündigen Diavortrag zu vermitteln. Die Gruppe Eifel hingegen hat sich mit Folien bestückt und nimmt den Overheadprojektor zur Unterstützung. Die Gruppe Erzgebirge hat ein Kreuzworträtsel erstellt und die Gruppe Harz eine Collage.
Präsentation in den Stammgruppen: Die Mitglieder der anfänglichen Stammgruppe, die jetzt nach der Expertenphase wieder zusammen kommen, sind nun jeweils ein Experte für das Erzgebirge, einer für den Harz, einer für die Eifel und einer für das Sauerland. Jeder Experte trägt nun sein Thema den restlichen Mitgliedern der Stammgruppe vor. Anschließend findet eine Diskussion statt, in der jeder Experte sein Thema vertritt.

Zum Thema Umweltschutz und Klimakatastrophe gibt es weitere Unterrichtsbeispiele hier!