Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

1. Kurze Beschreibung der Methode

Storyline – auch Methode Glasgow genannt – ist eine themenzentrierte Methode, die ein ganzheitliches und fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten im Unterricht ermöglichen soll. Dabei wird ein Thema in eine relativ in sich geschlossene Geschichte eingekleidet, die eine bedeutungsvolle Lernumgebung für zusammenhängende Lerninhalte schafft. Die Storyline bildet das narrative Gerüst für die Gliederung des Unterrichtsstoffs in inhaltlich aufeinander bezogene Episoden (Teilthemen) und damit verbundene Aufgaben und Aktivitäten.

Die Storyline wird in der Regel von der Lehrperson entwickelt. Sie gibt vor, worum es bei der Geschichte gehen soll. Die Eröffnung der Geschichte soll die Lernenden in ihren Bann ziehen. Sie gestalten daraufhin, in kleinen Gruppen, den Handlungsrahmen, indem sie die zeitlich-räumlichen Bedingungen festlegen und den Figuren Identitäten verleihen. Die Lerner können und sollen eigene Kenntnisse, Erfahrungen und Vermutungen in den Prozess mit einbringen. Das Zurückgreifen auf Vorerfahrungen fördert die Identifikation mit der Storyline, gleichzeitig motivieren die Gestaltungsmöglichkeiten zur Mitarbeit. Der Handlungsverlauf wird mit Hilfe von Schlüsselfragen von der Lehrperson gesteuert. Diese sogenannten key questions geben Impulse zum Lösen von Aufgaben. Sie werden möglichst offen formuliert, so dass die Antworten vielfältig ausfallen können. Die Lerner sollen realisieren, dass es nicht darum geht, eine bestimmte Antwort auf eine Frage zu geben, sondern darum, Denkprozesse in Gang zu setzen.

Neue Fragen aufwerfen, diese in der Gruppe diskutieren, Lösungswege ausprobieren und schließlich den Problemlöseprozess reflektieren und das Ergebnis darstellen sind die Aktivitäten, die sich aus den key-questions ergeben sollen. Der Lehrende beobachtet diesen Vorgang und steht zur Verfügung, wenn seine Hilfe benötigt wird. Wenn es Schwierigkeiten innerhalb einer Gruppe gibt, kann diese sich aber auch Hilfe aus dem Plenum holen. Die Lernenden sollen dadurch Wertschätzung erfahren. Sie sollen sich als Teil eines Ganzen erleben und sehen, dass die Arbeit jedes Einzelnen zum Gelingen der Story beiträgt.

Die einzelnen Phasen der Geschichte werden z.B. im Klassenzimmer ausgestellt. Die Zwischenergebnisse werden für alle sichtbar an einem Wandfries festgehalten. So wissen die Lerner immer, was bereits erarbeitet wurde und welche Gesamt-entwicklung die Storyline nimmt. Der Abschluss ergibt sich aus der Handlung. Er kann in Form einer Präsentation, einer Diskussion, eines Festes oder auch als Besuch eines realen Schauplatzes (außerschulischer Lernort) stattfinden. Es ist wichtig, dass der Schluss als befriedigend für die Lernenden aber auch für die Lehrperson empfunden wird und mit einer Wertschätzung einhergeht. Letzter und unabdingbarer Schritt ist die Reflexion des Projekts. Das bewusste Innehalten am Ende des Lernprozesses und das Nachdenken darüber, was die einzelnen Arbeitsschritte und -methoden für die einzelnen Lerner bewirkt haben, ist notwendig für eine konsequente Verbesserung der Methode. Nur die individuelle und kollektive Analyse der Lernsituation gibt den Lernern Aufschluss über eigene Lernmöglichkeiten, Lernbedingungen und Lernfortschritte.


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