Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

6. Reflexion der Methode


>> 6.1 Methodenkompetenz
>> 6.2 Methodenvielfalt
>> 6.3 Methodeninterdependenz


6.1 Methodenkompetenz

Die Durchführung der Szenario-Technik in Gruppenarbeit und das diskursive Aushandeln in der Lerngruppe befördert in hohem Maße kommunikative und kooperative Kompetenzen der Lernenden. Dazu gehören die Kompetenzen sich mit Anderen sprachlich strukturiert zu verständigen und bei der gemeinsamen Formulierung eines Trendszenarios konkrete sprachliche Verallgemeinerungen zu entwickeln. In den Diskussions- und Aushandlungsprozessen wird der gegenseitige Respekt und argumentatives Erörtern trainiert, was insgesamt dazu befähigt, innerhalb von Gruppenprozessen auch zu einem Konsens zu gelangen.
Zusätzlich werden mit der Szenario-Technik ebenso Kompetenzen für visionäres Denken und zukunftsgerichtetes Wirtschaften und Handeln befördert. Dazu gehören Fragen des Strukturwandels und der Innovationsbereitschaft von Unternehmen, auch unter dem Aspekt nachhaltiger Lösungen im Sinne ökonomischer, ökologischer und sozialer Zielstellungen.


6.2 Methodenvielfalt

Die Durchführung der Szenario-Technik ist grundsätzlich in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen und unter ganz verschiedenen Zielsetzungen möglich. So kommt diese Methode im Grunde genommen für jegliche Lerngruppe in Frage, zumal die Lehrkraft die Komplexität des Szenarios über die Anzahl der zu berücksichtigenden Faktoren steuern kann. Es eignen sich vorrangig Themen, in denen Zukunftsfragen und Zukunftsentscheidungen eine besondere Rolle spielen ganz gleich, ob sie ökonomischer, ökologischer, gesellschaftspolitischer oder naturwissenschaftlicher Art sind.
Zielsetzungen eines Einsatzes der Szenario-Technik können entsprechend der jeweiligen Phase der Unterrichtseinheit ausgestaltet sein. So kann die Szenario-Technik den Einstieg in einen Themenkomplex gestalten. Hierzu bedarf es jedoch vielfältiger Informationsmaterialien, die zur Unterstützung der Lernenden und zur Begründung von Entscheidungen herangezogen werden könnten. Auch kann die Szenario-Technik in Vertiefungs- und Erarbeitungsphasen eingesetzt werden, um bereits Gelerntes zu verfestigen, zu erweitern oder zu problematisieren. Schließlich kann die Szenario-Methode ebenso zum Abschluss einer Unterrichtseinheit als ergebnissicherndes Reflexionsinstrument herangezogen werden. So kann die Bedeutung des Gelernten auf die Zukunft abstrahiert und der behandelte Lernstoff auf diese Weise rekapituliert werden.
Insbesondere ist die Szenario-Technik mit Präsentationstechniken verbunden. Lernende werden in der Regel aufgefordert, ihre Arbeitsergebnisse der Gesamtgruppe zu präsentieren. Dies kann beispielsweise computergestützt oder mittels eines Plakates erfolgen. Da die Lernenden hier aufgefordert sind, ihre Arbeitsergebnisse prägnant, verständlich und nachvollziehbar darzustellen, kommt es an dieser Stelle insbesondere zur Beförderung von Abstraktionsfähigkeit.


6.3 Methodeninterdependenz

Die Szenario-Methode kann sehr einfach mit weiteren Methoden verknüpft werden. Einige Beispiele werden im Folgenden dargestellt.
Zunächst werden in Szenario-Techniken Gruppenprozesse initiiert. Das führt dazu, dass verstärkt auch Diskussionsmethoden, wie die Pro-Contra-Diskussion oder die Fishbowl-Methode integriert werden können. Auch kann ein Brainstorming oder ein Clustering an den Anfang der Szenario-Technik gestellt werden, um eine erste strukturierte Übersicht zum Themenkomplex zu erhalten, Vorerfahrungen zu aktivieren und gezielt Ideen zu generieren. Bei der Entwicklung des Trendszenarios könnte die Placemat-Methode zum Einsatz kommen, um in der Gruppe konkrete Entwicklungsszenarien zu erarbeiten und zu bestimmen.