Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

4. Darstellung der Methode

 

4. 1 Die ursprüngliche Wandzeitung nach Freinet

Die ursprüngliche Wandzeitung nach Freinet diente dazu, auf Probleme innerhalb einer Klasse aufmerksam zu machen und sollte durch das Anregen einer Diskussion das Klassenklima verbessern.
Hierzu wurde zunächst ein großes Plakat oder ein Stück Tapete mithilfe von Klebeband oder Reißzwecken für jeden Schüler gut sichtbar und zugänglich an der Wand befestigt. Das Plakat wurde dann in vier Kategorien eingeteilt:

Wir kritisieren

Wir beglückwünschen

Wir wünschen

Wir haben verwirklicht

 

 

Im Laufe der Schulwoche konnten Schüler und Lehrer nun beliebige Eintragungen tätigen. Dies konnten zum Beispiel ein Lob oder ggf. auch eine Kritik an der Lehrperson oder an den Mitschülern sein. Am letzten Tag der Schulwoche wurden die Eintragungen in der Klasse besprochen. Sie dienten dann als „Richtlinie“ für die nächste Schulwoche: Stand zum Beispiel in der Spalte „Wir wünschen“ der Wunsch nach einem niedrigeren Lärmpegel, so wurde für die nächste Woche vorgenommen, etwas leiser zu sein.
Im Laufe der Zeit wurde die ursprüngliche Form der Wandzeitung etwas abgewandelt. Man unterteilte sie nun in nur drei Kategorien:

 

ich kritisiere

 

 

ich finde gut

ich schlage vor

 

4.2 Die „moderne“ Wandzeitung

Der Zweck einer Wandzeitung ist im Laufe der Zeit sehr vielfältig geworden. Sie dient nun nicht mehr ausschließlich dazu, auf Probleme innerhalb einer Klasse aufmerksam zu machen. In erster Linie wird eine Wandzeitung heute im Unterricht meist dazu verwendet, um Informationen zu einem erwählten Thema einem Publikum zu präsentieren, aber auch um eine Wandzeitung als Ideenwand, Meinungswand oder Gedankenwand während eines längeren Arbeitsprozesses einzusetzen. Auch der Aufbau einer Wandzeitung ist heute sehr variabel, jedoch kann man ein grobes Schema festhalten:

1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.3 Das Erstellen einer Wandzeitung

Um eine Wandzeitung zu erstellen, ist es zunächst einmal erforderlich, das Thema der Wandzeitung genau zu formulieren. Hierzu bietet es sich an, gemeinsam mit den Schülern zu überlegen, was man genau mit der Wandzeitung erreichen möchte. Verschiedene Fragen können hierbei hilfreich sein, wie z.B.: Was soll unsere Zeitung bezwecken? Möchten wir informieren, Meinungen sammeln und gegenüberstellen oder einen Projektverlauf darstellen?
Ist das Thema gefunden, so heißt es nun, Material zusammenzutragen. Dies können beispielsweise Zeitungsartikel, Fotos, Bilder oder selbst verfasste Texte sein.
Nach Sichtung des gesammelten Materials kann man mit der genaueren Strukturierung der Zeitung beginnen. Hierbei empfiehlt es sich zu schauen, ob man das Material zu mehreren Kategorien zusammenfassen kann, z.B.: Gibt es Artikel zu gleichen Aspekten des Themas? Spiegeln einige Texte Sachverhalte oder Meinungen wider?
Die grobe Struktur der Wandzeitung sollte dann auf einem DIN A4 Blatt vorgezeichnet werden, um einen Überblick darüber zu bekommen, ob die Zeitung in sich schlüssig gegliedert ist und ob sie für einen Außenstehenden übersichtlich und gut verständlich zu lesen ist.
Steht das Thema fest, ist das Material gesammelt, gesichtet und selektiert und hat man eine grobe Struktur für die Zeitung gefunden, so kann man nun mit dem Erstellen der eigentlichen Wandzeitung beginnen.
Die Grundlage der Zeitung bildet ein großes Plakat, ein Stück Tapete oder ein ‚Schwarzes Brett’. Möchte man die Zeitung einem breitem Publikum - zum Beispiel in einer Schulaula - präsentieren, bieten sich besonders Aufstellwände an.
Vor dem Aufkleben des Materials auf die Grundlage der Zeitung ist es ratsam, das Material aufzulegen, um zum Beispiel zu überprüfen, ob genug Platz für das Material vorhanden ist, oder ob die Zeitung übersichtlich und verständlich bleibt. Auch können so immer wieder Änderungen vorgenommen und Material kann verschoben werden, bis den Schülern das Layout der Zeitung gefällt.
Nun wird das Material mit Hilfe von Klebstoff auf die Zeitungsgrundlage alles aufgeklebt. Die fertige Zeitung kann dann an einer gut zugänglichen und für jeden gut einsehbaren Wand befestigt werden.