Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

6. Reflexion der Methode


>> 6.1 Methodenkompetenz
>> 6.2 Methodenvielfalt
>> 6.3 Methodeninterdependenz



6.1 Methodenkompetenz

Die Methode der Wochenplanarbeit ist schon seit vielen Jahren ein Bestandteil des Unterrichts, gerade im Bereich der Primarstufe. Im Bereich der Sekundarstufe I und II versucht sie sich noch zu etablieren, es zeigen sich aber auch in diesem Rahmen immer wieder Erfolge. Durch die offene und sehr handlungsorientierte Methode wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Der Wochenplanunterricht ist eine gute Methode, um Schüler zu mehr Selbstständigkeit und Verantwortung zu führen. Außerdem gewinnen sie bei der Wochenplanarbeit methodische und soziale Kompetenzen.
Anfangs ist die Umsetzung des Wochenplanunterrichts oftmals nicht ganz einfach, da sich hier auch eine intensive Vorbereitung und teilweise auch eine Kostenfrage stellt. Neue Unterrichtsmaterialien, Regale usw. müssen angeschafft werden. Dabei kann ein Förderverein der Schule helfen, aber auch auf Seiten der Lehrer ist sehr viel Kreativität und Engagement gefragt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Schüler und Eltern in die Materialbeschaffung bzw. Materialherstellung mit einzubeziehen. Zunächst bedeutet Wochen­planunterricht aber einen Mehraufwand für den Lehrer. Sind die Schüler allerdings allmählich mit der Methode vertraut, die ersten grundlegenden Materialien beschafft und auch der Klassenraum umgestaltet, kann durch die Wochenplanarbeit ein angenehmes Arbeitsklima in der Klasse entstehen. Die Schüler haben mehr Freude am Lernen, behalten oftmals mehr vom Gelernten und üben sich im selbstständigen Handeln.
Die Wochenplanarbeit stellt eine gute handlungsorientierte Unterrichtsmethode dar, die in allen Schulformen umsetzbar ist, wie Erfahrungsberichte von Lehrern als auch Schülern zeigen.


6.2 Methodenvielfalt

Der Unterricht in Form von Wochenplanarbeit bietet den Lernenden die Möglichkeit, Aufgabenstellungen eigenständig zu erarbeiten. Entsprechend stehen die Schüler auch vor der Wahl, welchen Lernweg sie zur Lösung der Aufgaben einschlagen wollen. Vor diesem Hintergrund vermag eine Vielfalt an Lernmöglichkeiten den Entscheidungsspielraum zu vergrößern, so dass jeder Lernende einen für ihn passenden und interessanten Lernprozess gestalten kann. Der sinnvolle Einsatz des Wochenplanes setzt die Bereitstellung eines vielfältigen Angebots voraus, ebenso auch die übersichtliche Anordnung der hierzu erforderlichen Materialien im Klassenraum.
Die Methodenvielfalt ist demnach schon strukturell in der Methode verankert, da anhand ihrer ein offenes, weites und vielgestaltiges Feld von Lernmöglichkeiten eröffnet werden soll, in dem jeder Schüler seinen Platz finden kann.


6.3 Methodeninterdependenz

Entsprechend der Vielgestaltigkeit der möglichen Lernwege im Rahmen eines Wochenplanes sind im Laufe der hier initiierten Lernprozesse verschiedene Methoden anwendbar. Da die Lernenden eigenständig arbeiten, liegt die Verantwortung für deren Einbindung in ihren Händen. In der konkreten Lernsituation kann der Lehrer zusätzlich beratend zur Seite stehen. Vor dem Beginn der Wochenarbeit erscheint es sinnvoll, die Schüler in verschiedene Lernformen einzuführen bzw. mit den Materialien vertraut zu machen. Auch das Lernen in verschiedenen Sozialformen, z.B. Einzel- oder Gruppenarbeit, sollte den Schülern als Möglichkeit präsent sein.
Neben charakteristischen Elementen für diese Methode (z.B. Phasen der Einzelarbeit in Form von Freiarbeit oder Lernen innerhalb von Gruppen) kann die Eingliederung einer Vielzahl von anderen Methoden den Lernprozess anspruchsvoll bereichern und Erfolge erzielen. Beispielhaft für eine Methode, die ihre Vorteile besonders hinsichtlich eines komplexeren und durch Gruppen behandelten Themas beweist, sei hier die Projektarbeit genannt. Doch auch Methoden wie Clustering oder Moderation/Meta-Plan können als Hilfestellung gerade in der Anfangsphase der Bearbeitung von Aufgaben oder in der Erstellung eines Wochenplanes (offener Wochenplan) dienlich sein. Je nach Aufgaben­stellung sind außerdem die eigenständige Entwicklung von Rollen-, Plan- oder szenischen Spielen denkbar. Freilich formuliert dies einen hohen Anspruch an die Lernenden, doch zugleich deutet dieser Anspruch auch auf die Anwendbarkeit des Wochenplanes im Rahmen des Unterrichts in den Sekundarstufen hin. Fruchtbare Grundlage für den Einsatz in weiterführenden Schulformen ist die bereits erlernte Kompetenz zum eigenständigen Lernen, zur Arbeit in Gruppen (soziale Kompetenz) sowie auch methodische Kenntnisse. Auf diesem Boden wurzelt das Vermögen, die angebotenen Lernwege zu begehen und den Lernprozess kreativ, selbstständig und anspruchsvoll gestalten zu können.
Im Kontext mit dem gesamten unterrichtlichen Geschehen ist die Kombination der Methode mit anderen Unterrichtsformen und didaktischen Methoden vielfältig möglich. So wird bereits auf andere Weise (beispielsweise auch durch Frontalunterricht oder andere handlungsorientierte Methoden) vermitteltes Wissen in der Wochenarbeit vertiefend eigenständig nachbearbeitet und/oder erweitert. Ebenso können im Anschluss an die Wochenarbeit die erarbeiteten Ergebnisse durch andere Methoden weiterführend behandelt werden.