KONSTRUKTIVISMUS :: Texte
 

 

Kurzes Wörterbuch zur konstruktivistischen Didaktik

 

  Skulptur
 
Mit der Methode der Skulptur können Kommunikations- und Beziehungsmuster (allgemein Verhaltensmuster) als sichtbare Gebilde dargestellt werden. Das betreffende Muster wird mit den Teilnehmern einer Situation bzw. eines Systems direkt oder zum Teil mit Stellvertretern aufgestellt. Elementare Gestaltungsmittel sind dabei:
  • räumliche Abstände (symbolisieren emotionale Nähe und Ferne); -oben-unter-Anordnungen für hierarchische Strukturierungen, Machtpositionen und Einflussbereiche;
  • Mimik und Gestik als Ausdruck für Gefühlslagen, Orientierungen, Anspannungen usw.
  • Die Methode ist aber offen für Erweiterungen z.B durch Einsatz von Hilfsmitteln wie Möbeln, Seilen, leeren Kartons (symbolische Statthalter für bestimmte Aussagen und Ereignisse. Überführung von Momentaufnahmen in Bewegung (lebendige Skulpturen) Auch ein Einsatz von Sprache in ritualisierter Form ist möglich.

Der Vorteil dieser Methode ist die bildliche Eindringlichkeit, die oft lange Reden oder Analysen erspart. Der Ersteller kann seine Gedanken auch ausdrücken, wenn ihm dafür die Worte fehlen. Die Gestellten können beschreiben, wie sie sich in dem Bild fühlen und selber sehen. Beobachter können zunächst eine scheinbare Perspektive von außen einnehmen und später selber ihr Bild von der Situation stellen, wodurch unterschiedliche Sichtweisen für alle erfahrbar werden. Durch Fragen (der Beobachter) an die Beteiligten kann dann noch mehr über die dargestellten Muster erfahren werden. Daraus kann insgesamt ein Diskurs über das Muster entstehen, das so aus der Einlinigkeit nur einer Beschreibung herausgelöst wird. Näheres unter Skulpturen im Methodenpool.