Projekt B5
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Böden, Kolluvien, Talsedimente und Dünen als Zeugen von Klima- und Landschaftswandel

 


Projektleiter:

Prof. Dr. Ernst  Brunotte
Geographisches Institut
Albertus-Magnus-Platz
D-50923 Köln
Tel:
Fax:
 0221 / 470-4241
 0221/ 470-4917
e.brunotte@uni-koeln.de

Mitarbeiter:

Dipl. Geographin Kerstin Hartmann

 

Untersuchungsgebiet:

Nordnamibia (Kunene Region)

Informationen:

Projekt-Kooperation (E1)

 

 

 

 

Research Area B5 Link to  Project E1
Untersuchungsgebiet: Nordnamibia (Kunene Region)

 

 

Forschungsprojekt:  

Das Ziel der Untersuchungen ist die Rekonstruktion der Landschaftsentwicklung des Kaokolandes seit dem Spätglazial unter besonderer Berücksichtigung des Reliefs. Basierend auf der Gliederung der Region in naturräumliche Einheiten sollen natürlicher und anthropogen verursachter Landschaftswandel beschrieben werden. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf den Prozessen der Bodenerosion. Sie ist eine Folge der Vegetationszerstörung durch Beweidung seit dem Beginn der pastoral-nomadischen Landnutzung. Ferner wird durch multitemporale Betrachtung der Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft bis hin zu technologischen Eingriffen (Straßenbau, Minenbetrieb) beschrieben.

Durch die Erfassung des Landschaftsgefüges und der Klimafluktuationen während des Holozäns werden Gunsträume für die pastoral-nomadische Bevölkerung definiert. Weiterhin stellen Ergänzungsräume in Trockenzeiten räumlich und zeitlich variable Weidegründe dar.
Dieses Verteilungsmuster kann mögliche Siedlungs- und Weidegebiete ausweisen sowie Leitlinien für die Verbreitung wirtschaftlicher Innovationen aufzeigen.

In Verbindung mit Forschungsprojekten zur Entwicklung der Kontinentalen Randabdachung (E. Brunotte & J. Spönemann) sowie zur Reliefentwicklung des nord-namibischen Anorthositkomplexes (H. Sander), die beide außerhalb des Sonderforschungsbereiches angesiedelt sind, entsteht unter besonderer Berücksichtigung der Morphologie und Landschaftsgenese eine flächendeckende und umfassende Beschreibung des Kaokolandes einschließlich einer geomorphologischen Übersichtskarte.

 

Methoden
Neben den klassischen morphographisch-morphometrischen Feldmethoden (Geländebeobachtung, Kartierung, Vermessung und Probenentnahme) werden Methoden der Fernerkundung (Luftbildauswertung und Satellitenbildinterpretation), der Datierung (Thermolumineszenz, optisch stimulierte Lumineszenz) sowie Laboranalysen (Mikromorphologie, Röntgendiffraktometrie, Granulometrie etc.) angewendet.

 

Phase 1 des Projektes (1995-1998)
Die Geländearbeit der ersten Phase wurde von E. Brunotte und H. Sander unter Mitarbeit von Studenten durchgeführt. Die räumlichen und thematischen Schwerpunkte lagen in:

  1. der Untersuchung der naturräumlichen Einheiten auf der Basis der Ausweisung von Reliefeinheiten, Schuttdecken und Böden (entlang von Transekten zwischen der Namib und dem Ovamboland),
  2. der Untersuchung der Auswirkungen von langanhaltender pastoral-nomadischer Nutzung in mit lößartigen Sedimenten gefüllten Becken des zentralen Kaokolandes (Opuwo, Omungunda),
  3. der detaillierten Untersuchung der Auen und ihrer feinen Sedimente des Kunenetales als möglicher Siedlungsleitlinie und
  4. der Untersuchung der Beziehung zwischen Übernutzung, Landdegradation und dem Wandel der Landnutzung in Omuhonga (nördliches Kaokoland), in enger Zusammenarbeit mit Botanikern und Ethnologen.

 

Phase 2 und 3 des Projektes (1998-2004)
In Weiterführung der Ziele der ersten Phase konzentrierten sich die Untersuchungen der 2. und dritten Phase auf die Rückzugs- und Ergänzungsräume. Einen Schwerpunkt stellt der Aspekt der ‚Shifting Desert Margins’ dar.

  1. Kerstin Hartmann bearbeitet den Namibrand im nördlichen Kaokoland einschließlich Marienflusstal und Hartmannstal,
  2. Oliver Bödeker untersucht nördlich des Hoanib im Abschnitt Sesfontein, Puros, Amspoort die Relief- und Landschaftsentwicklung. Ende 2004 schloss er diese Untersuchungen mit der Dissertation „Sedimentologische und geochronologische Untersuchungen zur jungquartären Klima- und Reliefgeschichte im südlichen Kaokoland (NW-Namibia)“ ab.
  3. Die Arbeiten zu Kolluvien und Böden der Landschaften des Kaokolandes werden von Ernst Brunotte (mit Diplomanden) weitergeführt.

 

Phase 4 des Projektes (2005)
Kerstin Hartmann schließt ihre Dissertation mit dem Thema „Geomorphologisch-landschaftsgenetische Untersuchungen am Ostsaum der Namib im nordwestlichen Kaokoland (Hartmannstal und Marienflusstal, Namibia)“ ab.

 


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