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 Stimmen und Zeugnisse bekannter Persönlichkeiten über Martin Buber


Hans Kohn 1930:

In unserer Zeit der Wiederentdeckung des jüdischen Menschen, in der ansteigenden Flut des Judentums ist Martin Buber einer seiner repräsentativen Künder vor der Menschheit geworden; im Judentum selbst hat Buber als Lehrer gewirkt und in dem Dienste sich bewährt, der in diesem Volke stets als der wesentlichste galt. Brücke zwischen den Geschlechtern zu sein, in der Vergangenheit wurzelnd, in die Zukunft weisend; als Mensch und Denker hat er so gewirkt, wie er selbst es von F. H. Jacobi ausgesagt hat, als einer, der nicht vom Denken aus, sondern von der Situation des Menschen aus denkt und keine Wahrheit zugibt als eine, die in der Wirklichkeit sich bewährt.
 

Schalom Ben-Chorin 1957:

An die Stelle der entleerten Sprache setzte Buber wieder die Sprache der menschlichen Wahrheit, die den Menschen vor dem Verschlungenwerden durch das politische Prinzip der geilen Macht zu bewahren vermag. Diese Reorientierung auf das Menschliche eröffnet aber zugleich die Perspektiven auf das Göttliche, wie es Buber in seinem Geleitvvort zu den chassidischen Büchern ausdrückt: "Wir leben in einer unerlösten Welt. Aber aus jedem willkürlos weltverbundenen Menschenleben fällt in sie ein Same der Erlösung. Und die Ernte ist Gottes".
 

Curt Hokoff 1965:

Es war ihm vergönnt, die großen Werke abzuschließen und in einem neuen Deutschland die Saat seiner Jugendziele aufgehen zu sehen. Ein warmes mildes Licht ging von dieser Persönlichkeit aus, und ihre Kraft kam aus einer schlichten Frömmigkeit.
 

Ernst Simon 1965:

Buber, später Erbe sorgsam bewahrter Gesittung, verband den langen Atem mit einer immer gegenwärtigen Verantwortung für Tag und Stunde: diese Verbindung bevollmächtigte ihn als Mahner und Richter. Meist stand er allein, von wenigen Freunden gestützt, vom Beifall der halb Verstehenden umspült, von der Gegnerschaft der Getroffenen befeindet, durch die schweigende Abwendung enttäuschter Anhänger verletzt.
 

Gershom Scholem 1967:

Niemand, der Buber gekannt hat, konnte sich der starken Ausstrahlung entziehen, die von ihm ausging und die die Auseinandersetzung mit ihm doppelt leidenschaftlich gemacht hat. Sich mit Buber auseinandersetzen bedeutete, zwischen Bewunderung und Ablehnung, zwischen der Bereitschaft auf seine Botschaft zu hören, und der Enttäuschung über diese Botschaft und die Unmöglichkeit, sie zu realisieren, hin und her geworfen zu sein.

Aus: Wehr, Gerhard: Martin Buber, Leben-Werk-Wirkung, Zürich 1991, S. 401-408.