Studienbibliographie zur neueren
skandinavistischen und fennistischen Literaturwissenschaft

2.5 Ästhetik


Barck, Karlheinz u.a.: Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden

6 Bände (Wörterbuch A bis Z), 1 Registerband. Stuttgart: Metzler, 2000.

[Werbetext:] »Von ›Absenz‹ bis ›Zeitalter/Epoche‹ enthält diese Enzyklopädie 170 Artikel, die von 150 renommierten Wissenschaftlern erarbeitet wurden. Ausgehend von der Gegenwart und ihrer Medienwelt wird die jeweilige Begriffsentwicklung im europäischen Kulturvergleich aufgezeigt. Im Vordergrund stehen jene Epochen, die durch die Ausbildung des Systems der Künste, die Geburt der Ästhetik als Disziplin und die Entstehung der Kunstphilosophie des deutschen Idealismus geprägt sind.«


Schneider, Norbert: Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne

5. Aufl., mit bibliogr. Erg. Stuttgart: Reclam, 2010 (= RUB; 9457).

In 27 kurzen, an Personen festgemachten Kapiteln bietet Schneider einen historischen Längsschnitt durch veränderte Positionen der Ästhetik seit dem 18. Jh. bis zur Postmoderne, von Baumgarten bis Derrida. Bietet außerdem eine zwar knappe, aber gute, in Primärtexte und Forschungsliteratur untergliederte Auswahlbibliographie zu den einzelnen Autoren. [TFS]


Eagleton, Terry: Ästhetik. Eine Geschichte ihrer Ideologie

[The Ideology of the Aesthetic; 1990.] Übers. v. Klaus Laermann. Stuttgart: Metzler, 1994.

Geradezu das Gegenstück zu Schneider: aus dezidiert marxistischer Perspektive geschrieben, geht es Eagleton nicht um eine möglichst breite Facettierung, sondern darum, »durch die Kategorie des Ästhetischen Zugang zu gewinnen zu zentralen Fragen des modernen europäischen Denkens«, insbesondere der Subjektivität und ihrem Gegenpol, dem instrumentalistischen Denken. Das Markante und Überraschende ist Eagletons Auffassung der Ästhetik »als kreative Hinwendung zu einem sinnlichen Körper«, das Besondere für Skandinavistikstudierende die Neubewertung Kierkegaards unter postmodernen Vorzeichen. Für Fortgeschrittene. [TFS]


Zima, Peter V.: Literarische Ästhetik. Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft

2. überarb. Aufl. Tübingen: Francke, 1995 (= utb; 1590) [1. Aufl. 1991].

Zimas Buch bietet im Grunde eine Einführung in die Literaturtheorie unter dem speziellen Einfallswinkel der literarischen Ausdrucksweise(n) und der poetischen Verfahren. Nach einem Überblick über die Anfänge ästhetischer Reflexion im 18./19. Jh. (von Baumgarten über Kant und Hegel zu Nietzsche) werden in Einzelkapiteln behandelt: Marxismus/Formalismus, Michail Bachtins Ästhetik, Kritische Theorie, Prager Strukturalismus, Hermeneutik/Rezeptionsästhetik, Semiotik, Dekonstruktion. Ein Schlusskapitel behauptet die Notwendigkeit einer »kritischen Literaturwissenschaft im Dialog«, weil »Erkenntnis nicht mehr monologisch durch die Schaffung neuer hermetischer Soziolekte zu haben ist«, also nicht länger durch die Schaffung gegeneinander abgeschotteter Theoriegebäude. [TFS]


Petersen, Jürgen H.: Fiktionalität und Ästhetik. Eine Philosophie der Dichtung

Berlin: Schmidt, 1996.

Angesichts der »heillosen Begriffsverwirrung, ja Begriffslosigkeit hinsichtlich des Problemfeldes ›Fiktionalität‹, ›Fiktion‹, ›Fiktivität‹« betreibt Petersen (wenn auch nicht als erster) ›Grundlagenforschung‹, die einerseits klären will, worin sich poetisches Sprechen vom Alltäglichen unterscheide, und andererseits, was das Schöne ausmache. Sein Buch befasst sich daher nicht historisch, sondern systematisch mit der Entstehung von Fiktion(en) und der Konstituierung fiktiver Texte und ihrer Gattungen, als deren Fluchtlinie sich die Etablierung einer eigenen literarischen Ästhetik ausmachen lässt. Philosophisch ist das insofern, als hier (im Schlusskapitel) nach der ›Wahrheit der Dichtung‹ und damit nach dem erkenntnistheoretischen Status von Fiktion (bzw. Fiktionalität) gefragt wird. [TFS]


Hart Nibbrig, Christian L. (Hg.): Ästhetik. Materialien zu ihrer Geschichte. Ein Lesebuch

7. Aufl Ffm: Suhrkamp Taschenbuch, 1990 (= st; 491) [1978].

Guter Reader, der Äußerungen zur Ästhetik von Plato bis Siegfried J. Schmidt im historischen Aufriß sortiert und auf Ausschnitte konzentriert. Auf Autorname und Lebensdaten folgen zunächst inhaltliche Stichworte oder zentrale Begriffe, sodann die ›Stellen‹ mit Quellenangabe. Ein Auswahlbibliograhie sowie ein Sach- und ein Namensregister beschließen den praktischen Band. [TFS]


Kuisma, Oiva, u. H.K. Riikonen (Hg): Estetiikan syntysanat. Suomalaisen estetiikan avainkirjoituksia valistusajalta 1970-luvun alkuun

Helsinki, SKS, 2005.

Dieses Werk bietet einen Blick auf die Entwicklung der finnischen Ästhetik im Laufe beinahe zweier Jahrhunderte, beginnend mit H. G. Porthan (1739-1804) bis hin zu den 1970ern. Jede aufgenommene Persönlichkeit im Buch wird anhand biographischer Daten, Textbeispielen sowie zeitgenössischer und heutiger Kommentaren von verschiedenen Forschern vorgestellt. [HNi]



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