Studienbibliographie zur neueren
skandinavistischen und fennistischen Literaturwissenschaft

3.5 Kinder- und Jugendliteraturgeschichten

Im Rahmen der Demokratisierung des Gegenstandsbereichs der Literaturwissenschaft, die seit den sechziger Jahren stattfand, ist heute auch die Kinder- und Jugendliteratur Gegenstand skandinavistischer und fennistischer Forschung. Von nordeuropäischen Universitäten gingen in den sechziger Jahren, ähnlich wie vom Frankfurter Institut für Jugendbuchforschung, wesentliche Impulse zur Aufwertung der Kinder- und Jugendliteratur aus. Die institutionelle Verankerung der Kinder- und Jugendliteratur ist in Nordeuropa stark ausgeprägt. Die pädagogische Bibliothek in Kopenhagen, Svenska barnboksinstitutet (SBI), Det norske barneboksinstitutt (NBI) sowie deren finnisches Pendant SNI (Suomen Nuorisokirjallisuuden Instituuti) stehen in regem Austausch mit den Universitäten. Die Aufwertung der Kinder- und Jugendliteratur macht sich nicht zuletzt darin bemerkbar, dass die großen nationalen Literaturgeschichten sowie neuere Literaturgeschichten im allgemeinen auch Kapitel zur Kinder- und Jugendliteratur aufweisen (siehe bei den betreffenden Ländern).

Lebhaftes Zeugnis für das Interesse an der Kinder- und Jugendliteratur legen auch die vielfältigen Zeitschriftenpublikationen vor allem der siebziger Jahre ab: Für Dänemark Bixen (eingestellt), Børn & bøger (herausgegeben von der Skolebiblioteksforening), BUM (Børne- og ungdomslitteratur-magasinet), Danish Children’s Literature (Teil des Danish Literary Magazine), Klods-Hans (herausgegeben von der dänischen International Board on Books for Young People (IBBY)-Sektion), Plys sowie Tidsskrift for børne- og ungdomskultur; für Norwegen Barnebokforum (herausgegeben von der norwegischen IBBY-Sektion), Magasinet for barnekultur (eingestellt), Nordisk blad (herausgegeben von den nordischen IBBY-Sektionen), Norsk Årbok for barne- og ungdomslitteratur, Oslo 1977ff; für Schweden Abrakadabra, Barn & kultur (herausgegeben vom Bibliotekstjänst btj; vor 1955 als Skolbiblioteket), Barnboken (herausgegeben vom schwedischen Kinderbuchinstitut SBI), BUR-Nytt (herausgegeben von der schwedischen IBBY-Sektion), Opsis Kalopsis (auch zur Kinderkultur); für Finnland Onnimanni (herausgegeben vom Kinderbuchinstitut SNI), Tyyris Tyllerö (auch zur Kinderkultur), Virikkeitä (herausgegeben von der finnischen IBBY-Sektion; zweisprachig).


Doderer, Klaus (Hg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur

3 Bde. u. Ergänzungs- u. Registerband. 2. Aufl. Weinheim: Beltz, 1995 [1. Aufl. 1975–1982].

Leider kam es bei der verdienstvollen Neuauflage dieses absoluten Standardwerks nicht zu einer Überarbeitung und Aktualisierung. Dennoch sind zahlreiche theoretische Artikel und Überblicke zu den einzelnen Nationalliteraturen noch heute grundlegend; veraltet sind vor allem die biographischen Artikel. Register im vierten Band. Primär- und Sekundärliteraturhinweise im Anschluss an die jeweiligen Artikel. [ASu]


Stybe, Vibeke: Fra Askepot til Asterix. Børnebogen i kulturhistorisk perspektiv

3.Ausg. 2. Aufl. Kbh: Munksgaard, 1976 [1. Aufl. 1962 unter dem Titel ›Fra Askepot til Anders And‹].

Stybe gab die erste Überblicksdarstellung über skandinavische Kinder- und Jugendliteratur heraus, referiert aber auch viel Inhalt. Wegen seiner ›Pionierstellung‹ wurde der Titel auch in den anderen skandinavischen Ländern rezipiert und z.T. adaptiert; die Darstellung ist inzwischen veraltet, aber es gibt noch keinen vergleichbaren Überblick. [ASu]


Christensen, Nina: »I bevægelse. Billedbøger og billedbogsforskning under forvandling«

In: Tidskrift för litteraturvetenskap, 44 (2014: Nr. 2).

Christensen macht in ihrem Aufsatz aktuell drei entscheidende Veränderungen von Bilderbüchern als Ausdrucksform aus. Dazu gehört zum Ersten die Verschiebung von der Veröffentlichung in Buchform hin zur Veröffentlichung auf digitalen Plattformen. Zum Zweiten machen sich die Bilderbücher, die weiterhin in Buchform erscheinen, verstärkt das Buch als Medium und seine materiellen Eigenschaften zunutze. Die dritte Veränderung sieht sie in der zunehmenden Anzahl von Publikationen, die im Grenzbereich von Bilderbuch, Bilderroman und Comic erscheinen. [KaP]


Weinreich, Torben: Historien om børnelitteratur: dansk børnelitteratur gennem 400 år

Kbh: Branner og Korch, 2006.

— — — : Børnelitteratur - en grundbog

2. Aufl. Kbh: Høst, 2006.

Weinreichs monographische, kulturhistorisch wie soziologisch ausgreifende Darstellung der Entwicklung der dänischen Kinderliteratur von 1568 bis 1967 hat sich schnell als Standardwerk der dänischen Forschung zur Kinder- und Jugendbuchliteratur etabliert. Personen- und Titelregister. [SMS]


Winge, Mette: Dansk børnelitteratur. 1900–1945. Med særligt henblik på børneromanen

Kbh: Gyldendal, 1976.

Die Dissertation Winges liefert eine gründliche Übersicht über die dänische Kinder- und Jugendliteratur in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts. [ASu]


Sønsthagen, Kari, u. Lena Eilstrup (Hg.): Dansk børnelitteratur historie

Kbh: Høst, 1992.

Ausgezeichnetes Überblickswerk, mit Literaturhinweisen, Sach-, Personen- und Titelregister. Aufsätze von Herdis Toft, Vibeke Stybe, Mette Winge, Eva Glistrup, Torben Weinreich. Ersetzt auch Sønsthagen, Kari: Danske børnebogsforfattere siden 1970. Kbh: Apostrof, 1983, das zu den einzelnen Autoren der Achtziger nur kurze Notizen bringt. [ASu]


Mørch-Hansen, Anne, u. Jana Pohl (Hg.): Børnelitteratur i tiden: om danske børne-og ungdomsbøger i 2000'erne

Kbh: Høst, 2006.

Die 12 Aufsätze befassen sich mit der Kinderliteratur seit der Jahrtausendwende und versuchen dabei Veränderungen und Tendenzen aufzuzeigen. Mit Literaturliste und Register.


Zur dänischen Kinder- und Jugendliteraturgeschichte siehe auch Dansk Litteraturhistorie Kapitel 3.1 (Bd. 7, S. 539-544; Bd. 8, S. 598-609) sowie Rossel, S. 609-631.


Sønsthagen, Kari, u. Torben Weinreich: Børnebogsnøglen. Leksikon for børnelitteratur

Kbh: Branner og Korch, 2003 [vorher: Et leksikon om børnelitteratur. Kbh.: Høst & Søns, 1988].

Die Neuauflage enthält nun zu ca. 1.500 Stichwörtern Informationen zu Autoren, Illustratoren, Institutionen, Zeitschriften und literaturwissenschaftlichen Termini. Grundlegende Literaturhinweise, Sach-, Personen- und Titelregister erhöhen die Anwendbarkeit. Der Schwerpunkt liegt auf literaturästhetischen und literatursoziologischen Aspekten skandinavischer Forschung. Das Nachschlagewerk ist nicht auf Dänemark beschränkt. [ChB]


Mørch-Hansen, Anne (Hg.): Billedbøger og børns billeder

Kbh: Høst, 2000.

In den Aufsätzen wird die Geschichte des Bilderbuchs in Dänemark ab den 1940ern bis 2000 nachgezeichnet. Dabei werden u.a. wichtige Illustratoren vorgestellt.


Birkeland, Tone; Gunvor Risa u. Karin Beate Vold: Norsk barnelitteraturhistorie

2. erw. u. überarb. Ausgabe, Oslo: Samlaget, 2005 [1997].

Mit ca. 550 Seiten sehr umfangreiche, illustrierte Kinder- und Jugendliteraturgeschichte. Chronologisch gegliedert in 4 Kapiteln: »Fram til 1914«, »1914-1945«, »1945-1970« und »1970-2005«. Der Fokus liegt auf Belletristik, es wird aber auch Fachliteratur berücksichtigt. Enthält Literaturverzeichnis, Personenregister und sehr umfangreiche Bibliographie der Kinder- und Jugendbuchautoren. [ChB]


Ørjasæter, Tordis, u.a.: Den norske barnelitteraturen gjennom 200 år. Lesebøker, barneblad, bøker, tegneserier

Oslo: Cappelen, 1981.

Interessant durch den breiten, auch Populärliteratur umfassenden Ansatz. Mit Personen- und Titelregister. [ASu]


Bjorvand, Agnes-Margrethe, u. Svein Slettan: Barneboklesninger: norsk samtidslitteratur for barn og unge

4. Aufl. Bergen: Fagbokforl., 2010.

In der Aufsatzsammlung werden sowohl etablierte als auch neuere Kinder- und Jugendbuchautoren vorgestellt. Dazu gehören beispielsweise Tormod Haugen, Kjersti Scheen, Hilde Hagerup und Endre Lund Eriksen.


Ørjasæter, Tordis: Barne- og ungdomslitteraturen

in: Rottem, Øystein: Inn i medietidsalderen (Bd. 2 Etterkrigslitteraturen) Oslo: Cappelen, 1997.

Behandelt Kinder- und Jugendliteratur von 1945 bis ca. 1980, teilweise finden aber auch frühere Werke Erwähnung, da sie in den anderen Bänden der Norges Litteraturhistorie nur am Rande besprochen werden. Die Informationen sind nicht nach Autoren, sondern nach Themen wie »Fabler og andre dyrefortellinger, Fra fjell, fjord og fjerne farvann, Venner verden over« oder »Annerledes enn de fleste« (S. 7) geordnet. Als Nachschlagewerk über einzelne Autoren eignet es sich also nur bedingt. [ASu]


Birkeland, Tone, u. Frøydis Storaas: Den norske biletboka

2. Aufl. Oslo: Cappelen/LNU, 1998 (= LNUs skriftserie; 71).

Überblicksdarstellung, ziemlich didaktisch. Die norwegische Bilderbuchproduktion der Jahre 1868–1990 wird berücksicht. Mit Bibliographie, Titel-, Verfasser-, Illustratoren- und Sachregister. [ASu]


Kåreland, Lena: Möte med barnboken. Linjer och utveckling i svensk barn- och ungdomslitteratur

3. durchges. u. aktual. Aufl. Sthlm: Natur och kultur, 2005 (= Skrifter utg. av SBI; 50).

Trägt Züge einer für Schweden bislang fehlenden Kinder- und Jugendliteraturgeschichte. Eine Grundfassung dieses Buches, die allerdings noch eher eine Art Arbeitsheft darstellte, erschien 1980 unter dem Titel Möte med barnlitteraturen. Studiehäfte utarb. vid Svenska barnboksinstitutet (= Skrifter utg. av SBI; 12), 2. Aufl. 1983. [ASu]


Lundqvist, Ulla: Tradition och förnyelse. Svensk ungdomsbok från sextiotal till nittiotal

Sthlm: Rabén & Sjögren, 1994 (= Skrifter utg. av SBI; 51).

Flüssig geschriebenes Überblickswerk. Einleitendes Kapitel über Untergattungen und Entwicklung des Jugendbuchs. Als besonders innovative Autoren gesondert behandelt werden Mats Berggren, Hans Erik Engqvist, Ulf Nilsson, Peter Pohl, Ulf Stark und Mats Wahl. Mit englischer Zusammenfassung. [ASu]


Zur schwedischen Kinder- und Jugendliteratur siehe auch Lönnroth (Bd. 4, S. 207–228; Bd. 6, S. 221–241) sowie Warme, S. 495–512.


Nikolajeva, Maria (Hg.): Modern litteraturteori och metod i barnlitteraturforskningen

Sthlm: Centrum för barnkulturforskning, 1992 (= Skrifter från Centrum för barnkulturforskning; 19).

Heterogene Sammlung von Aufsätzen, in denen verschiedene methodische Ansätze auf ihre Anwendbarkeit in bezug auf Kinder- und Jugendliteratur überprüft werden sollen. U.a. intertextuelle, strukturalistische, psychoanalytische, feministische, linguistische, medienorientierte und rezeptionsästhetische Ansätze werden präsentiert, teilweise jedoch ohne im Grunde unabdingliche Literaturüberblicke. Dennoch als Einführung geeignet. [ASu]


Rhedin, Ulla: Bilderboken: på väg mot en teori

2. durchges. Aufl. Sthlm: Alfabeta, 2001 [1992] (= Skrifter utg. av SBI; 45) [Diss. Göteborg].

Löst Titelanspruch nicht ein. Präsentiert einen kurzen historischen Überblick, analysiert drei moderne Bilderbücher nach dem ›close reading‹- Verfahren und bietet einen Essay zum Bilderbuch als Medium. Theorie ist hier zu hoch gegriffen. [ASu]


Klingberg, Göte: Kronologisk bibliografi över barn- och ungdomslitteratur utgiven i Sverige 1531–1839

Sthlm: [ohne Verlagsangabe,] 1967 (= Årsböcker i svensk undervisningshistoria 118; 47).

Klingberg erfasst mit seltener Gründlichkeit Primärtexte. Verzeichnet originale und übersetzte Kinder- und Jugendliteratur; Register. Die Bibliographie ist ein Nebenprodukt der Dissertation Klingbergs: Svensk barn- och ungdomslitteratur 1591–1839. En pedagogikhistorisk och bibliografisk översikt. Sthlm: Natur och kultur, 1964. Diese Dissertation, ein Mammutwerk über die erste Phase der schwedischen Kinder- und Jugendliteratur, ist für ältere Kinder- und Jugendliteratur sicherlich noch immer einschlägig, jedoch äußerst trocken. [ASu]


Aktuelle Forschung zur schwedischen Kinder- und Jugendliteratur wird bibliographisch nachgewiesen in einer in der schwedischen Zeitschrift Barnboken veröffentlichten Bibliographie aktueller schwedischer Sekundärliteratur.


Zur finnlandschwedischen Kinder- und Jugendliteratur siehe die finnischen (vor allem Lehtonen) sowie die schwedischen Titel.


Huhtala, Liisi, u. Katarina Juntunen: Ilosaarten seutuvilta. Lasten- ja nuortenkirjallisuuden historiaa ja tutkimusta

Helsinki: BTJ Kirjastopalvelu, 2004.

Eine zusammenfassende Darstellung der Geschichte und Forschung der Kinder- und Jugendliteratur in Finnland und der Welt. Mit ausführlichen Angaben zur weiterführenden Literatur. [HNi]


Huhtala, Liisi, Karl Grünn, Ismo Loivamaa u. Maria Laukka (Hg): Pieni suuri maailma. Suomalaisen lasten- ja nuortenkirjallisuuden historia.

Helsinki: Tammi, 2003.

Eine ausführliche Literaturgeschichte zur Entwicklung der finnischen Kinder- und Jugendliteratur seit dem 19. Jahrhundert. Neben der finnischen und finnlandschwedischen Kinder- und Jugendliteratur wird auch die saamische dargestellt. [HNi]


Lappalainen, Irja: Suomalainen lasten- ja nuortenkirjallisuus

2. Aufl. Espoo: Weilin & Göös, 1979 [1. Aufl. 1976].

Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur in Finnland. Getrennte Abschnitte zur schwedisch- und finnischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur; Topelius ordnet Lappalainen bei den schwedischsprachigen Autoren ein. Übersetzte ausländische Autoren werden zum Vergleich herangezogen. Ansonsten chronologische Vorgehensweise mit Schwerpunkten nach Untergattungen wie dem realistischen oder phantastischen Kinderbuch. Berücksichtigt auch Science Fiction. Vermutlich noch immer die beste historische Übersicht. Sach-, Autoren- und Titelregister. [ASu]


Lehtonen, Ulla: Lastenkirjallisuus Suomessa 1543–1850. Kirjahistoriallinen tutkimus

2. Aufl. Tampere: SNI, 1990 (= Suomen nuorisokirjallisuuden instituutin julkaisuja; 1) [1. Aufl. 1981].

Überblick über die frühe, zuerst vor allem schwedischsprachige Kinder- und Jugendliteratur in Finnland; beachtet auch die Auswirkungen übersetzter Literatur auf die eigene. Lehtonen vertritt die These, in Finnland sei die nationale Identität ähnlich wie in Norwegen vor allem über Sprache, Literatur und Kinder- und Jugendliteratur aufgebaut worden. Mit Personenregister und englischer Zusammenfassung. [ASu]


Heikkilä-Halttunen, Päivi: Kuokkavieraasta oman talon haltijaksi. Suomalaisen lasten- ja nuortenkirjallisuuden institutionalisoituminen ja kanonisoituminen 1940-50-luvulla

Helsinki: SKS, 2000 (= Suomalaisuuden Kirjallisuuden Seuran toimituksia; 781 / Diss., Tampereen yliopisto).

Eine ausführliche literatursoziologische Untersuchung zur Institutionalisierung und Kanonisierung der finnischen Kinder- und Jugendliteratur in den 1940-50er Jahren. [HNi]


Loivamaa, Ismo (Hg.): Kotimaisia lastenkirjankuvittajia

Helsinki: BTJ Kirjastopalvelu, 2002.

Dieses Autorenlexikon zur Bilderbuchthematik präsentiert 43 finnische Kinderbuchillustratoren. Mit ausführlichen Autoren- und Werkregistern. [HNi]


Loivamaa, Ismo (Hg): Kotimaisia nuortenklassikoita

2 Bde. Helsinki: BTJ Kirjastopalvelu, 2000-2001.

Diese zweibändige Bibliographie stellt Autoren und Klassiker der finnischen (Kinder- und) Jugendliteratur vor; neben biographischer Angaben zu den Autoren wird der Gesamteindruck eines jeweiligen schriftlichen Werkes vorgestellt. Mit jeweils einem Werkregister sowie Angaben zu weiterführender Literatur. [HNi]


Silja Aðalsteinsdóttir: Islenskar barnabækur: 1780–1979

Rv: Mál og Menning, 1982.

Ausführliche Darstellung der historischen Entwicklung der isländischen Kinder- und Jugendliteratur von ihren Anfängen um 1780 bis zum Ende der siebziger Jahre unseres Jahrhunderts. Die Darstellung behandelt in einem historischen Überblick die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur in Europa aus isländischer Perspektive und die Übersetzungsliteratur des 19. Jh. bei gleichzeitiger Herausbildung einer eigenen isländischen Kinder- und Jugendliteratur. Einen Interessenschwerpunkt stellen die in den dreißiger Jahren sich herausbildenden Alltagserzählungen und der realistische Jugendroman dar, ebenso nimmt der Gegensatz zwischen der vor allem in den beiden Nachkriegsjahrzehnten vorherrschenden trivialen Kinder- und Jugendliteratur und der in den siebziger Jahren erneut erstarkenden realistischen Literatur breiten Raum ein. Sachbücher, Gedichte und Schauspiele sowie Bilderbücher für Kleinkinder werden in eigenen Kapiteln behandelt. Im Anhang Bibliographien nach Werktiteln (einschließlich Erscheinungsjahr) und nach Verfassernamen, kein Register, Quellenverzeichnis ausgewählter Sekundärliteratur, darunter einige (ältere, isländische) Aufsätze zu Teilbereichen und Randbereichen der Kinder- und Jugendliteratur.


Silja Aðalsteinsdóttir: »Islandsk børnelitteratur«

In: Barnboken 1983:2/3, S. 36–43.

 


Elísabet Þórðardóttir, Guðríður Gísladóttir u. Ingibjörg Sæmundsdóttir (Hg.): Skáldatal: Íslenskir barna- og unglingabókahöfundar

Rv: Lindin, 1992.

Einzige international zugängliche Biobibliographie isländischer Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Autoren. Das Nachschlagewerk gibt biographische Daten (mit Photos) und bibliographische Informationen, und zwar sowohl die jeweiligen Titel eines Verfassers bzw. einer Verfasserin in chronologischer Reihenfolge als auch Quellenverweise auf Zeitungskritiken zu den einzelnen Werken. Aufnahmekriterium war eine Mindestproduktion von zwei veröffentlichten Kinder- oder Jugendbüchern. Das Buch deckt bis Ende 1991 174 Autorinnen und Autoren ab und geht in allen Punkten über eine gleichartige und nunmehr veraltete Zusammenstellung von Eiríkur Sigurðsson aus dem Jahre 1972 hinaus (Íslenzkar barna- og unglingabækur 1900–1971).


Jacobsen, Steinbjørn B.: »Føroyskar Barnabókmentir«

In: Varðin 46 (1979:3/4), S. 200–219.

Kurze Übersicht über die Geschichte des färöischen Kinderbuches von 1891 (dem Jahr des ersten färöischsprachigen Schullehrbuches) bis in die siebziger Jahre. [ASu]


Johannesen, Malan: »Færøsk børnelitteratur«

In: Barnboken 1983:2/3, S. 31–35.

Überblickblicksdarstellung mit einigen Einzelanalysen. Schwerpunkt auf den siebziger Jahren. [ASu]



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