Bisoziation

 

 

Unter Bisoziation versteht man bildhafte Vergleiche. Schon kleine Kinder sind mit der Bildersprache vertraut, in den Märchen werden vielfach Tieren bestimmte Eigenschaften zugeordnet: arm wie eine Kirchenmaus, schlau wie ein Fuchs, hungrig wie ein Wolf. Bildhafte Sprache macht es leichter, sich etwas vorzustellen, das weiß jeder, der liest.

Kreativitätstechnik wird die Bisoziation folgendermaßen eingesetzt:
Um Lösungen für ein Problem zu finden, das einem bestimmten Sachgebiet zuzuordnen ist, werden Parallelen, Ähnlichkeiten und Vergleiche bewusst in fremden Sachgebieten gesucht. Auf diese Weise soll erreicht werden, ein Problem aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten und Lösungsansätze zu transferieren.

Die Technik der Bisoziation
Diese Technik ist hilfreich, wenn es darum geht, außergewöhnliche Ideen zu finden. Die
Bisoziation fördert das Denken in Bildern und in Emotionen und fördert somit die
schöpferischen Fähigkeiten der Teilnehmer. Problemlösungen, die neue emotionalen
Welten brauchen, sind für die Methode der Bisoziation bestens geeignet.

Technische Hinweise:
Die Bisoziation ist mit einer Gruppengröße von 6-8 Teilnehmern durchführbar.
Der Ideenfindungsprozeß dauert 90 Minuten.
Die Rolle des Moderators ist es, das bildhafte Denken der Teilnehmer im
Ideenfindungsprozeß kontinuierlich zu fördern.

Der Ablauf der Bisoziation:
Sie suchen ein Bild, das überhaupt nichts mit Ihrem Thema zu tun hat. Klingt komisch, aber die Distanz
ermöglicht einen Ausweg aus der möglichen Wahrnehmungsblockade. Sie ermöglicht
neue Arten der Betrachtung und damit neue Lösungswege. Das Bild sollte nicht
kompliziert sein, es sollte allerdings jedem Teilnehmer bekannt sein. Sammeln Sie 10-
15 Bilder und suchen das Bild aus, welches Ihnen spannend erscheint. Sie können auch
willkürlich Begriffe aus einer Zeitschrift auswählen. Solche Begriffe können zum
Beispiel sein:
Regenbogen, Computer, Sommerurlaub, Schloß, Hausboot u.s.w.
Sie beschreiben das Bild
Die Teilnehmer assoziieren nun ihre Vorstellungen zu diesem Bild. Der Moderator
sammelt alle Beschreibungen. In dieser Phase ist es wichtig, daß der Moderator die
Teilnehmer ermutigt das Bild emotional zu beschreiben. Welche Farbe hat es, wie fühlt
es sich an, woran erinnert das Bild, wo wird es eingesetzt?
Verknüpfung mit der Problemstellung
Nachdem Sie sich weit weg von Ihrer ursprünglichen Problemstellung bewegt haben,
kommen Sie jetzt zur Ausgangsfrage zurück. Nun kommt es darauf an, Ideen zu
entwickeln, die aus den Bildern abgeleitet werden können.
Ideenbewertung
Die Auswahl der Alternativen ist im Vergleich zur kreativen Phase ein eher rationaler
Denkprozeß. Jetzt lautet die Frage: Welche Alternative ist die Richtige? Gibt es
überhaupt eine richtige Entscheidung? Grundsätzlich kann man sagen: Es gibt keine
richtigen oder falschen Entscheidungen! Sie können intuitiv die für Sie relevante
Lösung identifizieren.

 

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