In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Frühkindliche Bildung der Erziehungs-wissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist das pädagogische Konzept aus den Ansätzen der offenen Arbeit, der Reggio- sowie der Montessori-Pädagogik entwickelt worden.

Ziel der pädagogischen Arbeit in der Kindertagesstätte ist, jedes Kind individuell und ganzheitlich bei seiner kreativen, aktiven, ihm eigenen Aneignung seiner natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt zu begleiten, zu unterstützen und anzuregen.

Damit will die Kindertagesstätte die Kinder besonders in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit unterstützen und den Aufbau von Selbstbewusstsein, Identität und Sozialkompetenz fördern.

„In dem Bemühen, die Kinder auf künftige Lebens- und Lernaufgaben vorzubereiten, setzt die Kindertagesstätte am Können des Kindes an, das es ab seiner Geburt mitbringt: an seiner nicht abreißenden Lernmotivation und Neugierde; an seiner Fähigkeit, das Lebensumfeld in sinnvollen Zusammenhängen wahrzunehmen und dabei Bilder von der Welt zu entwerfen, zu verwerfen oder weiterzuentwickeln; an der Fähigkeit, sich auf immer neue und sich wandelnde Situationen einzustellen; an der Bereitschaft, mit anderen zu kooperieren.” (Schäfer 2003, S. 108)

Im Mittelpunkt des pädagogischen Konzepts der Kindertagesstätte PARAMECIUM steht ein Bild vom Kind, welches Kinder als Selbstgestalter und als Akteure ihrer eigenen Entwicklung versteht.

In diesem Sinne bezeichnet Maria Montessori das Kind als "Baumeister seines Lebens". Prof. Dr. Gerd E. Schäfer (Universität zu Köln) beschreibt – basierend auf den Erkenntnissen der Neurobiologie – die Bildung des Kindes als Selbstbildung (vgl. Schäfer, 1995). Ebenso wie Piaget versteht er die Entwicklung als konstruktiven, spontanen Vorgang, den der Mensch eigenverantwortlich gestaltet und steuert. Lernen ist mit unmittelbaren Handlungen verbunden, ist handelnde Auseinandersetzung mit der Welt.

Dieses Verständnis der kindlichen Entwicklung setzt die Orientierung am Kind in das Zentrum der pädagogischen Arbeit von PARAMECIUM.

Bildung umfasst in der Kindertagesstätte PARAMECIUM nicht nur die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten, sondern wird als anhaltender, individueller und aktiver Prozess der selbsttätigen Weltaneignung betrachtet.

Dabei sollen den Kindern ErzieherInnen zur Seite stehen, die sie mit ihren Fragen und Anliegen ernstnehmen und sie in allen möglichen Entwicklungsbereichen begleiten, fördern und herausfordern. Dazu zählen sensorische, motorische, emotionale, ästhetische, kognitive und sprachliche Entwicklungsbereiche (vgl. Schäfer, 2003).

Zentrale Idee und somit eine Richtschnur durch alle inhaltlichen Schwerpunkte der KiTa PARAMECIUM hindurch ist, den Kindern eine angenehme Lebens- und Lernatmosphäre zu vermitteln, in der sie statt Leistungsstress Lust und Freude durch Spontaneität erleben, statt enger Strukturen erweiterte Strukturen, statt Überbehütung mit Restrisiko leben lernen, statt einer "Verkopfung" lebendiges Lernen erfahren, statt verplanter Zeit selbstgestaltete Zeit zur Verfügung haben, statt Einengung in den Ausdrucksmöglichkeiten die hundert Sprachen des Ausdrucks ausleben können, statt Konfliktscheue Konfliktfreudigkeit mit weitgehender Selbstregulierung leben und erleben (vgl. Regel, Kühne: Arbeit im Offenen Kindergarten, Freiburg 2001).

Durch einen ritualisierten Alltag und eine Atmosphäre von Geborgenheit und Vertrauen soll den Kindern die emotionale Sicherheit gegeben werden, die sie brauchen, um sich selbstbewusst auf immer wieder neue Dinge einzulassen.

Mit der Betonung des Freispiels auf der einen und altersspezifischen Angeboten, Projekten und Ausflügen auf der anderen Seite, sollen sich den Kindern reichhaltige Gelegenheiten bieten, in denen sie ihre Erfahrungen erweitern, Selbstbildungspotentiale möglichst vielseitig ausschöpfen und ihren eigenen Fragen und Ideen nachgehen können.

Die Kindertagesstätte PARAMECIUM versteht sich nicht als Vorstufe der Grundschule, sondern als ein eigenständiger Lebensraum für Kinder, in dem die Kinder Zeit und Raum haben, ihren Interessen und Vorhaben nachzugehen. Dazu stehen ihnen besonders angepasste Räumlichkeiten, ein großes Außengelände, vielfältige Materialien sowie ErzieherInnen, die sie begleiten, herausfordern und unterstützen, zur Verfügung.

Die Kindertagesstätte PARAMECIUM stellt die Wachstumsprozesse und Lernvorgänge aller am Erziehungsgeschehen Beteiligten, Kindern und Erwachsenen, in das Zentrum der pädagogischen Arbeit. Die Partizipation der Kinder an den Entscheidungen im Leben der Kindertagesstätte ist ein Ausdruck der dialogischen, wertschätzenden Beziehung zwischen ErzieherInnen und Kindern. Sie wird zudem als Bildungsraum zur Entwicklung eines demokratischen Miteinanders betrachtet und ist daher fester Bestandteil des Kindertagesstättenalltags.

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