Die Einrichtung benennt inhaltlich besonders die Förderung der psychomotorischen Entwicklung und der Sozialkompetenzen als Kernpunkte der pädagogischen Arbeit. Diese Schwerpunkte sind nicht isoliert zu betrachten. Um eine ganzheitliche Förderung zu gewährleisten, ziehen sie sich durch alle Bildungsbereiche.

In Anlehnung an den entwicklungspsychologischen Ansatz Piagets wird die psycho-motorische Entwicklung als ein Grundbaustein des elementaren Lernens verstanden. Bewegung und Wahrnehmung werden als grundlegende Mittel des Kindes in der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt betrachtet und somit zu Schlüsselthemen für die Entwicklung des Kindes.

Die KiTa PARAMECIUM fördert die psychomotorische Entwicklung durch ihre großzügige Raumgestaltung, die Öffnung des ganzen Hauses als Erlebnisraum für die Kinder und insbesondere durch die Einrichtung einer "Bewegungsbaustelle". Die Kinder werden zu selbsttätigem Handeln angeregt und durch die freie Wahl des Spielortes nicht in ihren Bewegungsspielräumen eingeschränkt. Die Kindertagesstätte will den Kindern Erfahrungsmöglichkeiten aus erster Hand bieten, die sie für die Verarbeitung ihrer Wahrnehmungen benötigen. Des weiteren möchte die KiTa mit diesem Angebot den ständig wachsenden Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Verhaltensauffälligkeiten in der Entwicklung von Kindern mit einem alters- und entwicklungsentsprechenden Angebot entgegenwirken.

Auf der Grundlage von emotionaler Stabilität und Sicherheit, dem Gefühl, sich angenommen und geborgen zu fühlen, begeben sich die Kinder in die Auseinandersetzung mit der sie umgebenden Welt und ihren Mitmenschen, nehmen Herausforderungen an und erweitern ihre bisherigen Erfahrungen. Bildung findet im Austausch mit der sozialen und sachlichen Umwelt statt. Die Förderung von Sozialkompetenzen trägt demnach dazu bei, Bildungsmöglichkeiten von Kindern zu erweitern, sich und die anderen als individuelle Persönlichkeit wahrzunehmen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Die Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder und die Entwicklung von Sozialkompetenzen innerhalb der Gruppe sind vorrangige Ziele der pädagogischen Arbeit. Die Kinder werden unterstützt und gefördert die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, diesen nachzugehen und ihre Individualität zu wahren. Das Entwickeln unabhängiger und selbständiger Handlungskompetenzen und die damit verbundene Entscheidungsfähigkeit sind weitere Ziele in der Entwicklung sozialer Kompetenzen. Um den Kindern eine sichere Basis für ihre Entwicklung zu bieten, wird in der KiTa PARAMECIUM besonderer Wert auf eine familiäre Betreuung gelegt. Jedes Kind wird mit seiner Individualität und seinen spezifischen Bedürfnissen wahrgenommen.

Insbesondere durch die Mischung der Altersgruppen wird die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder gefördert. Einerseits erfahren jüngere Kinder vielfältige Zuwendung durch ältere Kinder in der Gruppe und können sich sicher und geborgen fühlen. Andererseits entwickeln ältere Kinder Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Verständnis für die Bedürfnisse kleinerer Kinder. Durch die Vorbildfunktion älterer Kinder werden jüngere Kinder sowohl sprachlich, sozial als auch kognitiv bereits vielfältig angeregt.

Ebenso wichtig ist es für die Kinder, mit Misserfolgen umgehen zu können, kritikfähig zu sein und Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln. Sie sollen ermutigt und unterstützt werden, ihre Ausdauer und Geduld bei der Auseinandersetzung mit Problemen zu steigern und zu erfahren, dass sich die Anstrengung lohnt. Dies ermöglicht den Kindern die Erweiterung ihrer individuellen Frustrationstoleranz.

Der wertschätzende Umgang mit den eigenen Gefühlen und den Gefühlen der anderen ist in diesem Rahmen ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Die Entwicklung von Einfühlungsvermögen, Empathie, Respekt und Toleranz, als auch die Fähigkeit die eigenen Gefühle wahrzunehmen, anzunehmen und mitzuteilen, werden gefördert und unterstützt.

Den Kindern wird neben der altersgemischten Stammgruppe auch immer die Möglichkeit gegeben, sich beispielsweise beim Freispiel, bei Projekten etc. mit Gleichaltrigen zu beschäftigen. In Zusammenarbeit mit entsprechenden Lehrstühlen der Universität werden altersspezifische Angebote und Unternehmungen gestaltet.

Ebenso sind in der Raumplanung Orte als Rückzugsmöglichkeiten vorgesehen, welche die Kinder jederzeit alleine oder in kleinen Gruppen nutzen können.

 

 

Eine wesentliche Aufgabe der pädagogischen Arbeit im Elementarbereich ist die fortlaufende Begleitung, Anregung und Unterstützung der Kinder in den verschiedenen Phasen der Sprachentwicklung. Dabei wird besonderer Wert auf die Schulung der deutschen Sprachkenntnisse – freilich unter Berücksichtigung der jeweiligen Muttersprache – gelegt.

Neben der Förderung der deutschen Sprache können die Kinder unter Ausnutzung des Lernzeitfensters Sprache ersten Kontakt mit der Fremdsprache Englisch aufnehmen. Es findet dabei kein herkömmlicher, zeitlich begrenzter Sprachunterricht statt. Das Erlernen der neuen Sprache erfolgt vielmehr nach dem vielfach erfolgreich erprobten Immersionsprinzip. Im Kontakt mit einer englisch muttersprachigen ErzieherIn, die mit den Kindern durchgängig englisch spricht und die Sprache in Beziehung zu ihren Handlungen setzt, mit Gesten und Zeigen unterstreicht, erwerben die Kinder die Bedeutung von Worten, Wendungen und Satzstrukturen. Die Kinder erlernen die englische Sprache nach demselben Prinzip wie ihre Muttersprache – im alltäglichen Kontakt mit der englischsprachigen ErzieherIn, eingebunden in einen natürlichen Handlungskontext.

Die KiTa PARAMECIUM fördert die musikalische Entwicklung und Ausdrucksfähigkeit der Kinder durch das Angebot einer umfassenden musikalischen Früherziehung. Die sinnliche Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle in der frühkindlichen Bildung. Kinder sind vom ersten Lebenstag an einer Vielzahl von Geräuschen ausgesetzt, die sie langsam verschiedenen Schallquellen zuzuordnen lernen. Bereits für die jüngsten Kinder der Kindertagesstätte können Klänge und Melodien beruhigende oder auch aufregende Wirkungen haben. Musik fördert die Differenzierung der Sinne. Das Angebot der Kindertagesstätte schließt Körperwahrnehmung und emotionale Wahrnehmung von Geräuschen, Klängen und Melodien mit ein und ermöglicht den Kindern, Musik als eine Sprache des Ausdrucks für sich zu erfahren. Zudem bilden musikalische Angebote sehr gute Möglichkeiten für altersübergreifende Projekte und für das Gruppenerleben.

Mit der Einrichtung eines Ateliers mit Staffeleien und Werktischen, vielfältigen Alltagsmaterialien, Farben, Werkstoffen, Abbildungen etc. möchte die Kindertagesstätte PARAMECIUM die kindlichen Gestaltungskräfte anregen. Es soll damit weder ein unter didaktische Zwänge gestellter Kunstunterricht, noch ein visuelles Training erfolgen, sondern vielmehr die gestalterische Tätigkeit von Kindern als Teil ihrer Aneignung von der Welt mit ihren individuellen Ausdrucksweisen (100 Sprachen) anerkannt werden.

Die Bildung und Differenzierung von Wahrnehmung sowie ihre Gestaltung in Szenen und Bildern machen einen wesentlichen Teil kindlicher Denkprozesse aus . Kinder sammeln, vergleichen und präzisieren ihre wahrgenommenen Eindrücke und verknüpfen sie mit vergangenen Erfahrungen, wenn sie etwas Neues entdecken. Dieser Prozess wird unterstützt, wenn Kinder das, was sie wahrnehmen, nicht nur als innere, sondern auch als äußere Bilder gestalten können (vgl. Schäfer, 2003). Nicht die Produkte der gestalterischen Angebote stehen im Vordergrund, sondern die Prozesse, die Kinder bei ihrer Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit vollziehen. Gleichzeitig wird auf diese Weise auch eine Weiterentwicklung der gestalterischen Ausdrucksfähigkeiten sowie eine Differenzierung der Feinmotorik und Sinne der Kinder ermöglicht.

Die urbanen Lebensverhältnisse der Stadtkinder sind neben den beengten Bewegungs-spielräumen besonders durch die ständige Reglementierung ihrer Bewegungsfreiheit und einen eingeschränkten Bezug zur Natur geprägt.

Die Kindertagesstätte PARAMECIUM bietet den Kindern ausreichend Freiräume, um ihre Umwelt und die Natur mit allen Sinnen zu entdecken. Bereits in die Gestaltung des Außengeländes fließen diese Blickwinkel ein, so dass den Kindern immer Möglichkeiten eröffnet werden, erlebnisorientierte Naturerfahrungen zu machen. Das Außengelände steht den Kindern bei jeder Witterung zur Verfügung.

Der handelnde Umgang mit der Natur spielt eine wichtige Rolle für ein tragendes Naturwissenschaftsverständnis. Die Kindertagesstätte möchte den Kindern ermöglichen, sich experimentierend und philosophierend mit noch ungefächerten Erscheinungen, Problemen und Aspekten der Naturwissenschaften zu beschäftigen. Damit kommt sie dem – insbesondere im Vorschulalter – besonders großen Interesse vieler Kinder an Naturphänomenen und ihrer klärenden Auseinandersetzung nach.

Ausgehend von den kindlichen Fragestellungen bietet die Einrichtung Angebote und Projekte zur erlebnisorientierten Auseinandersetzung mit den Themen Natur und Umwelt an. Dazu gehören neben Besuchen in Parks und nahegelegenen Naturflächen beispielsweise auch Besuche in Labors des universitären Umfeldes oder selbstgestaltete erste Forschungen. Dabei sollen Kinder Zeit und Raum haben, eigene Gedanken und Ideen zu entwickeln – im Vordergrund steht der Prozess der Auseinandersetzung und die Berücksichtigung der kindlichen Denkweise entgegen vorschnellen "richtigen" Antworten der Erwachsenen.

Der Bezug zu Umwelt und Natur wird über die Projekte hinaus Bestandteil des täglichen Lebens sein. Daneben legt die Kindertagesstätte PARAMECIUM besonderen Wert auf eine ökologische Gestaltung des Alltagslebens und bietet den Kindern durch ihre Vorbildfunktion vielfältige Erfahrungsräume im Umgang mit der sie umgebenden Natur und Umwelt.

Kinder wachsen heute in einer stark von Medien bestimmten Welt auf. Angesichts dieser Medienentwicklung kommt bereits den Kindertagesstätten eine besondere Bedeutung in der Medienerziehung zu. Es ist das zentrale Anliegen, den Kindern bereits vom Kindergartenalter an die Möglichkeiten zu eröffnen, Einsichten und Fähigkeiten auszubilden, die ihnen ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln in einer medienbeeinflussten Welt erlauben.

Im Mittelpunkt der Medienerziehung steht das Buch. Positive Lese-Erfahrung und häufiger Umgang mit Büchern während der Kindheit sind zentrale Bedingungen dafür, dass Kinder später eine stabile Lesemotivation entwickeln und regelmäßig lesen. Die KiTa PARAMECIUM bietet den Kindern eine reichhaltige Auswahl an altersentsprechender Literatur. Beim täglichen Vorlesen, beim Betrachten von Bilderbüchern und auch bei der Nutzung von Büchern als Informationsquelle erfahren die Kinder die Vielfältigkeit dieses Mediums.

Zudem unterstützt die Kindertagesstätte die Kinder bereits vom Kindergartenalter an – und verstärkt im Hortbereich – auch in ihren Nutzungs- und Gestaltungskompetenzen bezüglich den neuen Medien Computer und Internet. Dabei werden die verschiedenen Medien kontextbezogen, handlungsorientiert und altersentsprechend in den Kindergartenalltag integriert.

Desweiteren bietet die Kindertagesstätte PARAMECIUM den Kindern die Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise mit den kulturellen Gegebenheiten, Sitten und Gebräuchen ihrer Umwelt, beispielsweise durch Projekte, Theater- und Museumsbesuche sowie Stadtteilerkundungen auseinanderzusetzen.

 

Das breite Angebot innerhalb der Einrichtung PARAMECIUM soll eine ganzheitliche, individuelle Entwicklung jedes Kindes unter Berücksichtigung seiner Fähigkeiten, Interessen und Talente ermöglichen. Die Kindertagesstätte trägt damit aber auch zur Stressvermeidung für Kinder und Eltern bei, da die Eltern der ganztägig betreuten Kinder mit diesen nicht zusätzlich weitere Institutionen, wie Musikschule oder Sportverein, aufsuchen müssen.

nach oben