DAS HEINRICH-BARTH-INSTITUT
Grundlagen

Das Heinrich-Barth-Institut (HBI) ist hervorgegangen aus der "Forschungsstelle Afrika" des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln. Die dort schon 1963 begonnenen und schrittweise erweiterten DFG-geförderten Aktivitäten zur Dokumentation von Felsbildern im südwestlichen Afrika wurden ab 1980 um umfangreiche Feldforschungen in Nordost-Afrika ergänzt.

 


Fundbearbeitungsraum in der "Forschungsstelle Afrika"
Hieraus entstand 1984 die "Forschungsstelle Afrika", die sich 1986 in einem ehemaligen Anwesen des städtischen Fuhrparks in der Jennerstraße in Köln-Ehrenfeld auf über 1000 Quadratmetern die notwendigen Büro-, Fundbarbeitungs- und Magazinräume einrichtete. Dabei lag der Forschungsschwerpunkt zunehmend auf archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen zur Abhängigkeit menschlicher Lebensformen und Kulturentwicklung vom Klima- und Landschaftswandel in den großen Wüstengebieten Afrikas, einem Thema, in dem bereits Heinrich Barth vor 150 Jahren mit seiner Einschätzung der Zusammenhänge zwischen Mensch, Geschichte und Landschaft den Leitgedanken seiner Forschungen sah.
Um die Voraussetzungen für eine über zeitlich begrenzte Projektförderungen hinausgehende dauerhafte Sicherung der entstandenen Einrichtungen und Aktivitäten zur Archäologie Afrikas zu verbessern sowie Grundlagen für eine längerfristige Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern zu schaffen, wurde das Heinrich-Barth-Institut 1989 als eingetragener Verein gegründet und 1992 vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen als wissenschaftliche Einrichtung an der Universität zu Köln anerkannt. Dieser Status eines sog. "An-Instituts" war jedoch nach dem Erlaß einer neuen Grundordnung der Universität im Jahre 2002 nicht mehr mit der für die vielfältigen Aufgaben unerläßlichen und von den Mitgliedern gewünschten vollen rechtlichen Unabhängigkeit des Vereins zu vereinbaren, weshalb die Zusammenarbeit mit der Universität seit 2007 durch einen Kooperationsvertrag geregelt ist. Zur Erfüllung seiner Aufgaben ist das HBI auf Sponsoren angewiesen und strebt als langfristige Grundlage seiner Arbeit die Errichtung einer Stiftung an.
Durch die geschilderten langjährigen Forschungsprojekte verfügt das Heinrich-Barth-Institut über breitgefächerte strukturelle Voraussetzungen und praktische Erfahrungen, die von der multidisziplinären Feldforschung und dem dazu erforderlichen logistischen Hintergrund über die wissenschaftliche Auswertung und Veröffentlichung in den eigenen Publikationsreihen "AFRICA PRAEHISTORICA", "AFRICA EXPLORATA" und "COLLOQUIUM AFRICANUM" bis zur Präsentation in Lehre, Ausstellungen, Presse und Fernsehen reichen. Zu den logistischen Voraussetzungen gehört neben eigenen Geländewagen ein Grabungshaus in der ägyptischen Oase Dachla, das als Basis für die Wüstenexpeditionen, als Forschungs- und Meßstation sowie als Tagungs- und Ausbildungsstätte dienen kann. Im Archiv des HBI lagern unter anderem einige Originaldokumente aus dem Besitz Heinrich Barths, darunter das persönliche Handexemplar der englischen Ausgabe seines 5-bändigen Reisewerks mit zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen.
Das wesentlichste Kapital des Instituts besteht jedoch in seinen Mitgliedern, von denen die meisten nicht nur persönlich über langjährige wissenschaftliche und praktische Erfahrungen in Afrika verfügen, sondern vielfach auch mit dortigen Kollegen und Institutionen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufgebaut haben, die als Grundlage für künftige bilaterale Projekte dienen kann. Die sich aus den regelmäßigen langfristigen Forschungsaufenthalten ergebenden Kontakte und Informationen über die aktuellen Verhältnisse in den betreffenden Ländern, aber auch die weltweiten guten Verbindungen des HBI zu anderen in Afrika tätigen Forschungseinrichtungen und Organisationen legen es nahe, die unter Einsatz beträchtlicher öffentlicher Mittel geschaffene Infrastruktur auszubauen und als Forum für Kooperation und Koordination zu nutzen. Dies gilt nicht nur für den engeren wissenschaftlichen Bereich, sondern auch für partnerschaftliche Zusammenarbeit in Aufgaben des Denkmal- und Landschaftsschutzes und besonders für den Informationsaustausch mit den zunehmend an der Archäologie Afrikas interessierten Laien. Nicht zuletzt im Hinblick auf die zunehmende Gefährdung archäologischer Fundstätten durch den stetig wachsenden Wüstentourismus liegt ein wesentlicher Schwerpunkt des HBI auf Projekten zum Kulturerhalt in den Wüstengebieten Afrikas. Dabei gelten als Leitsätze "Schutz durch Information", "Erhaltung durch Forschung" und "Bewahren durch Dokumentation". Eine enge Zusammenarbeit verbindet das HBI mit der Heinrich-Barth-Gesellschaft, deren Ziel es ist, auf breiter Basis Verständnis für die Leistungen und Werte afrikanischer Kultur zu wecken und die Kontinente einander näher zu bringen.


Vorstand

Vorsitzender:
Stell. Vorsitzender:
Schatzmeister:
Schriftführer:
Vita
Literaturverzeichnis


Anlässlich des 65. Geburtstages des Vorstandsvorsitzenden Dr. Rudolph Kuper wurde ein Sammelband mit Beiträgen namhafter Afrika-Forscher publiziert:
"Tides of the desert. Gezeiten der Wüste.", herausgegeben von Mitgliedern des Institutes "Forschungsstelle Afrika".
Diesem Band wurde eine eigene Internetseite gewidmet.
>>>Hier>>> gelangt man zur Internetseite von Archaeoafrica.

Satzung
Die Satzung des Heinrich-Barth-Instituts für Archäologie und Umweltgeschichte Afrikas e.V. kann >>>hier im pdf-Format heruntergeladen werden.

Protokoll der letzten Mitgliederversammlung
Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung kann >>>hier im pdf-Format heruntergeladen werden.