2. Primäre und sekundäre Quellen

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2.1 Primäre Quellen:

Ein Ursprung der Fantasiereisen ist schwer zu finden. Schon C.G. Jung nutzte das konkrete Vorstellen von Traumbildern für die Persönlichkeitsentwicklung. Auch Verhaltenstherapeuten entdeckten in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die positive Wirkung von Vor­stellungsbildern. In den 60er Jahren weiteten sich Fantasiereisen durch die humanistische Psychologie, insbesondere durch die Gestalttherapie, aus. In den 70er Jahren gewannen Fantasiereisen im Bereich der Erziehung an Bedeutung, besonders im Bereich der Gestaltpädagogik und des Superlearning. Ebenso nahmen Fantasiereisen in den 80er Jahren im „Ganzheitlichen Lernen“ eine wichtige Stellung ein. Auch aus dem „Autogenen Training“ heraus entwickelten sich Praktiken zur Fantasiereise, die unter anderem durch Else Müller bekannt wurden.
Heute wird mit Vorstellungsbildern in der Psychotherapie in den unterschiedlichsten Richtun­gen gearbeitet. Ein Beispiel hierfür ist das „Katathyme Bilderleben“, für welches Leuner Begründungen aufzeigt. Die Katathym-Imaginative Psychotherapie (KIP), die sich aus diesem Ansatz heraus entwickelt hat, nutzt den Tagtraum und dabei die Vorstellungskräfte des Klienten. Diese innerlich erlebten Bilder werden durch Fragen vom Therapeuten mitgestaltet. Der Ursprung der Therapie wurde zu großen Teilen psychoanalytisch geprägt.

Leuner, H.: Katathymes Bilderleben. Georg Thieme Verlag (1. Auflage 1970).
Leuner, H.: Lehrbuch des Katathymen Bilderlebens. Verlag Hans Huber (1. Auflage 1985).
Kommentar: In beiden Bänden werden Fantasiereisen im Blick auf therapeutische Prozesse besprochen. Für die pädagogische Arbeit nur indirekt verwendbar.


2.2 Sekundäre Quellen:

Bennett, Vicki : Die Traumschaukel – Wie Kinder mit Phantasiereisen ihre Ziele erreichen.  Freiburg (Herder) 1996
Kommentar: Praxisorientiert (mit vielen Fantasiegeschichten) für Kinder und Erwachsene, wobei die Fantasiereisen eher für Kinder geeignet sind; eigene Durchführungen sind nach den Anleitungen leicht möglich.

Müller, Else : Du spürst unter deinen Füßen das Gras –  Autogenes Training in Phantasie- und Märchenreisen. 148.-172. Tausend – Frankfurt am Main, März 1995
Kommentar: Ein sehr verbreitetes, praxisorientiertes, auf das autogene Training aufbauende Buch, überwiegend für Erwachsene geeignet (teilweise auch mit Fantasiereisen für Kinder).

Teml, Helgo und Hubert: Komm mit zum Regenbogen – Phantasiereisen für Kinder und Jugendliche ; Entspannung, Lernförderung, Persönlichkeitsentwicklung. 7.Aufl. – Linz (Veritas) 1998
Kommentar: Diese Arbeit ist praktisch und theoretisch orientiert, sie richtet sich eher allgemein an Eltern, Lehrer, Erzieher und Gruppenleiter.

Kutschera, Gundl/ Harbauer, Eva-Maria: In Resonanz leben und den Neubeginn wagen. Neue Phantasiereisen im NLP. Die Erfahrung der inneren Versöhnung. Paderborn 1997
Kommentar: Fantasiereisen werden für das NLP umgedacht. Kenntnisse und eine kritische Einschätzung über NLP wären notwendig.

Maaß, Evelyne/ Ritschel, Karsten: Phantasiereisen leicht gemacht – Die Macht der Phantasie. Paderborn 1996
Kommentar: Eine Einführung in theoretische und praktische Aspekte von Fantasiereisen mit einer Anleitung zur Erarbeitung von Fantasiereisen. Für Erwachsene zur Selbstdurchführung und für Gruppenleiter geeignet.

Burow, O.A.: Quitmann, H.&  Rubeau, M.P.: Gestaltpädagogik in der Praxis. Salzburg 1987
Kommentar: Praxisorientiert mit Unterrichtsbeispielen für den Schulalltag. Darstellung von Methoden und Übungen.

Burow. O. A.: Grundlagen der Gestaltpädagogik. Dortmund 1988
Kommentar: Theorie- und praxisorientierte Darstellung im Kontext der Gestaltpädagogik.

Müller, D.: Phantasiereisen im Unterricht. Braunschweig 1994
Kommentar: Eine praxisorientierte Darstellung, die eigene Erfahrungen aus der Praxis verarbeitet. Beispiele von Fantasiereisen im Grundschulunterricht werden gezeigt. Anleitung zum Erarbeiten von Fantasiereisen.

Gawain, S.: Stell dir vor - Kreativ Visualisieren. Basel 1984
Kommentar: Praxisorientiert mit Übungen.

Stevens, J. O.: Die Kunst der Wahrnehmung. Übungen der Gestalttherapie. München (Kaiser) 1977
Kommentar: Praxisorientiert mit Übungen.

Im Internet erscheinen unter dem Stichwort „Fantasiereisen“ sehr viele Angebote zur Selbsterfahrung. Besonders im Kontext der Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen lassen sich etliche Beispiele finden.

Um einen ersten Eindruck über mögliche Geschichten zu bekommen vgl. z.B.
http://www.wp-bilderwelten.de/prosa-01.htm [31.05.2007]
Ein Angebot in Wort und Ton von verschiedenen Fantasiereisen.
http://www.elkes-paradies.de/Seite62.htm [31.05.2007]
Eine Fantasiereise zur Seeleninsel mit musikalischer Untermalung.

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=669&titelid=4834 [19.06.2007]
Labbé bietet hier eine Einsteigerfantasiereise für Kinder an.