KONSTRUKTIVISMUS :: Texte
 

 

Kurzes Wörterbuch zur konstruktivistischen Didaktik

 

  Rückkopplung (negative)
 
Die negative Rückkopplung wird im radikalen Konstruktivismus als ein Homöostasemechanismus interpretiert: Wirkt eine Störung aus der Umwelt auf einen Organismus, dann wird das Gegenteil dessen veranlasst, was im System als Störung geschieht.

Im interaktionistischen Konstruktivismus werden Rückkopplungen als eine Rückmeldung (verbal oder nonverbal) verstanden, die nicht hinreichend mit einem technischen Modell beschreibbar sind. Eine Rückmeldung oder Feedback kann auf einer symbolischen, imaginären oder realen Beobachtungsebene erfolgen:

  • symbolisch, indem es eine verbale/nonverbale Rückmeldung gibt, über die gesprochen werden kann;
  • imaginär, indem es Vorstellungen und unbewusste Erwartungen gibt, die gefühlt oder als innere Spannung, Lust, Trauer usw. erlebt werden und die ins Sym,bolische übersetzt werden können, um dann als symbolische Rückmeldungen besprochen zu werden;
  • real, indem etwas geschieht, was nicht werwartet wurde, was ein Erstaunen hervorruft, das dann ins Symbolische übersetzt wird, um über das Unerwartete, die Lücke, den Riss usw. zu sprechen.
Das Imaginäre und das Reale zeigen die Unvollständigkeit des Symbolischen auf. Das Symbolische ist nie ausreichend, um Rückmeldungen zu geben, denn es hat einen begehrenden und unberechenbaren Hinter-Grund.