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Elterntraining von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit

Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Köln, den 19. November 2007 - Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zu den am häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen im Kindesalter. Neben Psychopharmaka stellen Elterntrainings ein nachhaltig wirksames, leitliniengerechtes Behandlungsangebot bei ADHS dar. Betroffene Eltern der Region haben in den nächsten Monaten die Möglichkeit, im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung kostenlos an einem solchen Elterntraining teilzunehmen.

Da es Kindern mit ADHS häufig schwer fällt, Regeln zu beachten oder Anweisungen zu befolgen, können Alltagssituationen wie das Erledigen der Hausaufgaben, Zubettgehen oder morgendliches Aufstehen zur täglichen Belastung für die ganze Familie werden. Streitigkeiten und Machtkämpfe sind an der Tagesordnung. In der Schule verschärfen sich die Probleme erst recht, denn hier ist das Ablenkungspotential hoch. Schulische Probleme, trotz vorhandener geistiger Fähigkeiten, sind bei ADHS-Kindern eher die Regel als die Ausnahme. Kein Wunder, dass Eltern betroffener Kindern besorgt und ratlos sind und sich mit ihrer Erziehungsaufgabe nicht selten überfordert fühlen. In Elterntrainings lernen Eltern anhand konkreter Alltagssituationen, wie sie ihr Kind wirksam zu erwünschtem Verhalten anleiten und alltägliche Abläufe durch klare Regeln besser strukturieren können. Wie in zahlreichen Studien gezeigt werden konnte, führen Elterntrainings zu einer Reduzierung der ADHS- Symptomatik, zu einer deutlich weniger belasteten Familienatmosphäre und zu einer positiveren Eltern-Kind-Beziehung.

Wissenschaftler der Universität zu Köln untersuchen in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Krankenhaus Holweide derzeit, ob betroffene Familien mehr von dem Training profitieren, wenn es als Einzel- oder als Gruppentraining durchgeführt wird. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Insgesamt werden 366 Familien an der Studie teilnehmen. Das Training richtet sich an Eltern, deren Kinder zwischen 6 und 12 Jahre alt sind und die unter ADHS leiden. Es umfasst sieben wöchentliche Sitzungen, wobei eine Trainingseinheit 2-3 Stunden dauert. Die Sitzungen werden von einer therapeutisch qualifizierten Diplom-Psychologin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Krankenhaus Holweide durchgeführt. Nach Abschluss des Trainings erhalten die Eltern eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 40,00