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Euthanasie und Rassenhygiene in der NS-Zeit

Zwei Veranstaltungen der Disability Studies widmen sich einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte

Die Internationale Forschungsstelle Disability Studies (iDiS) veranstaltet in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Ästhetische Theorie und Praxis der Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln an zwei Terminen Vorträge und Diskussionen zum Thema Euthanasie, Zwangssterilisation und Rassenhygiene in der NS-Zeit. Beide Veranstaltungen finden im Begleitprogramm der Wanderausstellung zur Geschichte der NS-Euthanasie „erfasst, verfolgt, vernichtet“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde statt. 
Im Nationalsozialismus wurden behinderte Frauen und Männer auf das Merkmal „erbkrank“ reduziert und als „minderwertiges Leben“ der Zwangssterilisation und der Euthanasie preisgegeben. Wie vollzog sich dieser Prozess der schleichenden Ausgrenzung und Ausmerze? Gibt es Kontinuitätslinien, nicht nur in die unmittelbare Nachkriegszeit, sondern auch bis heute? In drei Kurzvorträgen mit anschließender Diskussion werden die Praxis der Zwangssterilisation, ihr Zusammenhang mit Euthanasie und der Umgang mit Menschen mit Behinderungen vor und nach 1945 unter dem Titel „(Dis-)Kontinuitäten? Zwangssterilisationen und Euthanasie an Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus“ beleuchtet.
Unter dem Titel „Tabuisierung, Skandalisierung, Ästhetisierung? Die nationalsozialistische Rassenhygiene als Sujet in Kunst, Film und Literatur“ wird sich die zweite Veranstaltung mit dem Thema Rassenhygiene beschäftigen. Drei Kurzvorträge reflektieren anhand von Beispielen mögliche Thematisierungs- und Rezeptionsweisen. Wie kann man Kunstwerke – etwa Gerhard Richters Bild „Tante Marianne“, den Film „Die Sünderin“ (1951) und die Kurzgeschichte „Daniel, der Gerechte“ (1955) von Heinrich Böll – betrachten und lesen? Sind Tabuisierung, Skandalisierung oder Ästhetisierung angemessene Reaktionen? 

Die Vorträge und Diskussion sind öffentlich. 

Für Rückfragen:
Professorin Dr. Anne Waldschmidt
Tel.: 0221/470-6890
E-Mail: anne.waldschmidt(at)uni-koeln.de

Wann und Wo:
(Dis-)Kontinuitäten? Zwangssterilisationen und Euthanasie an Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus
Mittwoch, 20. Mai 2015, 18:00 – 20:00 Uhr
Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Frangenheimstr. 4, Gebäudenummer 213 (Heilpädagogik), Hörsaal 1 (1. Stock)

Tabuisierung, Skandalisierung, Ästhetisierung? Die nationalsozialistische Rassenhygiene als Sujet in Kunst, Film und Literatur
Donnerstag, 21. Mai 2015, 12:00 – 13:30 Uhr
Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Gronewaldstr. 2, 50931 Köln, Gebäudenummer 216 (HF-Gebäude), Block B, 2. Stock, Raum 2.35 Theaterraum