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iPad im Schulunterricht

Projekt der Uni untersucht Nutzung von iPads durch Schüler

Acht Kölner Schulen haben sich auf den Weg gemacht und im Rahmen eines sogenannten iPad-Projektes für sie „digitales Neuland“ betreten. Anfang 2014 hat die Stadt Köln den Projektschulen dazu iPad-Klassensätze sowie die erforderliche Infrastruktur wie WLAN als auch ein ergänzendes Ausstattungspaket mit Hard- und Software wie Apple TV und verschiedene Apps aus dem Bildungsbereich zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe dieser Ausstattung konnten die Projektschulen nun erstmals iPads im Unterricht einsetzen und Erfahrungen mit dem Einsatz von digitalen Medien sammeln. Wissenschaftlich begleitet wurden die Schulen dabei von der Universität zu Köln, Institut für Physik und ihre Didaktik, Herrn Professor Dr. André Bresges.

Die Projektphase ist nun beendet und Professor Dr. Bresges hat seine Untersuchungsergebnisse gestern im Ausschuss für Schule und Weiterbildung vorgestellt: „Die Ergebnisse zeigen, dass sich iPads auf pädagogischer Ebene sehr gut in den Unterricht integrieren lassen“, erklärt er. „Bei den abschließenden Fitnesstests in den begleiteten Schulen gelang der Start in den Unterricht ohne nennenswerte Verzögerungen. Die Schülerinnen und Schüler unterstützten sich sehr gut gegenseitig beim Einsatz der Geräte, und ließen sich nicht übermäßig ablenken.“ Ein Zuwachs an Präsentationskompetenz durch den iPad Einsatz war deutlich sichtbar, so der Wissenschaftler: „Bemerkenswert war das Ausmaß an Kreativität, dass bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei den beteiligten Lehrkräften freigesetzt wurde.“ Die Leistungssteigerungen der Schülerinnen und Schüler in den begleiteten Unterrichtsreihen war durchweg gut. In einer Unterrichtsreihe zum Thema „Dreiecke“ des Montessori-Gymnasiums konnte sogar eine der höchsten normierten mittleren Lernzuwächse beobachtet werden, die je dokumentiert worden sind, sagt Bresges: „Die Einführung neuer Technologien im Bildungsbereich stellt immer einen Kraftakt dar, bei dem Schulen und Lehrkräfte Unterstützung von mehreren Seiten erhalten müssen. Das Projekt zeigt vor allem, dass unter guten Bedingungen Innovation in der Schule machbar ist.“

Von der wissenschaftlichen Begleitung erhoffte sich die Stadt Köln, verallgemeinerungsfähige und übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen, von denen nachfolgende Schulen im Stadtgebiet bei der Einführung von Tablet-Klassen profitieren können. Die Universität zu Köln erhofft sich durch die Studie Erkenntnisse über aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen im System Schule, die von Bedeutung für die universitäre Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer und die Fortbildung von bereits im Beruf stehendem Lehrpersonal sind. Dies war von besonderem Interesse vor dem Hintergrund des im Wintersemester 2014/15 beginnenden „Praxissemesters“, eines neuen gesetzlich vorgeschriebenen Bestandteils der Lehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen, bei dem Studierende nach ihrem Bachelor-Abschluss 6 Monate unter Begleitung der Hochschule in Schulen der Ausbildungsregion arbeiten und dort kleinere Forschungsprojekte durchführen sollen. Die gewählten Erhebungsinstrumente sind so ausgewählt, dass Studierende der Universität zu Köln interessante Aspekte, die aus diesem Projekt hervorgehen, im Rahmen ihres Praxissemesters mit vergleichbaren Methoden weiter verfolgen können. Vor diesem Hintergrund vereinbarten die Stadt Köln, vertreten durch das Amt für Schulentwicklung und die Universität zu Köln, vertreten durch das Institut für Physik und Ihre Didaktik, die Durchführung einer Forschungs- und Entwicklungskooperation zum gegenseitigen Nutzen.

 

Bei Rückfragen:
Professor Dr. André Bresges
Tel.: 0221/470-4648