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Mehrere Millionen Euro für in Köln koordiniertes geowissenschaftliches Schwerpunktprogramm

Die Bewilligung unterstreicht eine führende Rolle deutscher Geowissenschaftler bei der Erforschung der Frühgeschichte der Erde

Es ist ein großer Erfolg für die Kölner Geowissenschaften: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Schwerpunktprogramm „Building a Habitable Earth“ für 6 Jahre mit einem Fördervolumen von mehreren Millionen Euro bewilligt. Programmkoordinator ist Professor Carsten Münker aus der Arbeitsgruppe „Geochemie und Kosmochemie“ der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.

Das Schwerpunktprogramm soll klären, wie, wann und warum die Erde ein bewohnbarer Planet geworden ist. Aus bisherigen Forschungsansätzen hat sich ein sehr vielversprechender Ansatz herauskristallisiert: Anhand der ältesten Gesteine der Erde und von extraterrestrischem Probematerial können Geowissenschaftler die Rahmenbedingungen während der frühen Entwicklung der Erde rekonstruieren. Hierbei sind besonders Gesteine aus den Erdzeitaltern des Hadaikums (älter als 4 Milliarden Jahre) und Archaikums (4.0 bis 2.5 Milliarden Jahre) von Interesse. Nur solche Gesteinsproben liefern wichtige Informationen aus der Frühzeit der Erde, wie zum Beispiel über die Herkunft von Wasser, über die damalige Zusammensetzung der Atmosphäre, die Entstehung der ersten Kontinente oder die Entwicklung der Ozeane.

Das Schwerpunktprogramm soll auf drei Aspekte fokussieren, die für die Entstehung des Lebens von besonderer Bedeutung waren und die durch Untersuchungen an Gesteinsproben auch gut nachvollzogen werden können:
1. das Baumaterial der Erde, und dessen Einfluss auf die Entwicklung der Erde;
2. die Entwicklung verschiedener Reservoire der Erde, wie zum Beispiel der Erdkruste
    oder des Erdmantels;
3. die Entwicklung des Ozean-Atmosphäre-Systems.


Insbesondere die Neuentwicklung hochspezialisierter analytischer Verfahren hat die Verfolgung dieses Forschungsansatzes jetzt möglich gemacht. Das Besondere an dem Forschungsansatz ist die Verbindung verschiedener Disziplinen aus den Geowissenschaften, unter anderem der Geochemie, Geobiologie, Geophysik, Kosmochemie und der geophysikalischen Modellierung. Viele Fragen können nur durch ein Zusammenspiel der Teildisziplinen ausreichend verstanden werden. Es ist zu erwarten, dass Deutschland damit eine führende Rolle bei der Erforschung der Frühgeschichte der Erde einnehmen wird.

Durch das von der DFG neu aufgelegte Schwerpunktprogramm ist es möglich, auf kurzen Wegen sehr interdisziplinär und projektübergreifend zusammenzuarbeiten. Zudem soll das Programm der deutschen Forschergemeinde einen besseren Zugang zu wertvollen Gesteinsproben ermöglichen und das analytische Potential verschiedener Arbeitsgruppen bündeln.


Bei Rückfragen:    

Prof. Dr. Carsten Münker
Institut für Geologie und Mineralogie
Universität zu Köln
            
Tel.: 0221 / 470-3198
E-Mail: c.muenkerSpamProtectionuni-koeln.de


Weitere Informationen der DFG:

http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2014/pressemitteilung_nr_10/index.html