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Neue Freiheit und Körperlichkeit: Symposium beleuchtet Menschenbild in digitaler Gesellschaft

Quantifizierung des Körpers durch Apps, Optimierung des Körperbilds durch Filter, Vermessung des Selbst durch algorithmische Systeme

Menschliche Eigenschaften im Spiegel des technologischen Wandels stehen im Fokus eines medien- und kulturwissenschaftlichen Symposiums zu „posthumanistischer Medienbildung“, das am 25./26. Oktober 2019 an der Universität zu Köln stattfindet. Beispiele für die Fragestellungen sind Formen der digitalen Selbstvermessung (Bsp. Fitnessarmband), die Selbstdarstellung des Ichs und die Optimierung des Körpers auf digitalen Plattformen (Bsp. Instagram-Filter), oder auch das ‚Internet of Things‘ mit seinen scheinbar menschlichen Features (Bsp. Stimme von Alexa). Wenn sich das „Mensch-Sein“ durch den digitalisierten Alltag eklatant ändert, hat dies auch eine praktische Konsequenz für persönlichkeitsbildende Stätten von KiTa bis Berufsschule oder Universität. Journalistinnen und Journalisten aus Wissenschaftsredaktionen oder dem Feuilleton sind herzlich zum Besuch des Symposiums eingeladen.

Termin:
Freitag, 25. Oktober 2019, 18:30 Uhr / Samstag, 26. Oktober 2019
„Posthumanistische Medienbildung? Bildungstheoretische Positionen nach Anthropozentrismus und Humanismus“
Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunst und Kunsttheorie, Gebäude 216 Block B, Gronewaldstr. 2, 50931 Köln (https://lageplan.uni-koeln.de/#!216b)

Unter Posthumanismus lassen sich unterschiedliche Theorieströmungen fassen, die sich kritisch von gängigen Vorstellungen des Menschseins absetzen, erklärt Dr. Patrick Bettinger, Juniorprofessor für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung an der Universität zu Köln: „Die Bedeutung nicht-menschlicher Akteure für soziale Phänomene rückt mit dem Posthumanismus in den Vordergrund. Gleichzeitig werden die Werte und Normen des Humanismus kritisch hinterfragt.“ Mit der posthumanistischen Gesellschaft könne die Gewissheit über unser Bild des menschlichen In-der-Welt-Seins erschüttert werden, so Bettinger.

Das vom Grimme-Forschungskolleg geförderte Symposium bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher disziplinärer Hintergründe von Posthumanismus, Medien- und Bildungstheorie und Digitalisierung zusammen. Es finden moderierte Diskurswerkstätten zu den zwei Themen „Körper/Wissen“ sowie „Selbstbestimmung“ statt, die von Doppelvorträgen begleitet werden. So spricht Privatdozent Dr. Stefan Herbrechter (Universität Heidelberg/ Coventry University) über „Menschsein ver/lernen? ‚Verwilderungstendenzen‘ und Posthumanistische Remediation“ und Prof. Dr. Estrid Sørensen (Ruhr-Universität Bochum) über „Techniken der Selbstbestimmung: Ein Tanz von Hingabe und Care.“


Inhaltlicher Kontakt:     
Jun.-Prof. Dr. Patrick Bettinger
Erziehungswissenschaftliche Medienforschung
+49 221 470-8882
patrick.bettingerSpamProtectionuni-koeln.de


Presse und Kommunikation:
Frieda Berg
+49 221 470-1704
f.bergSpamProtectionuni-koeln.de


Zum Programm:
http://www.posthumanistische-medienbildung.de/