Mit dem Best Publication Award 2024 der Anatomischen Gesellschaft ausgezeichnet wurde kürzlich die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Johannes Vogt vom Institut für Anatomie II, AG Molekulare und Translationale Neurowissenschaften der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln sowie die beteiligten Forschenden für die in Molecular Psychiatry im November 2024 veröffentlichte Publikation Altered cortical synaptic lipid signaling leads to intermediate phenotypes of mental disorders.
Die Studie beschreibt einen Zusammenhang zwischen synaptischen Lipidsignalen im Gehirn und psychischen Erkrankungen: Teams um Professor Dr. med. Johannes Vogt und Professor Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch (equally contributing last author der Studie) am Institut für Translationale Neurowissenschaften der Universität Münster untersuchten die Rolle des Enzyms Autotaxin und dessen Gegenspieler, das Protein PRG-1, in der Regulierung des Gleichgewichts zwischen Erregung und Hemmung in den Gehirnen von Menschen und Mäusen. Sie konnten nachweisen, dass eine im Menschen identifizierte genetische Störung zur Erhöhung von bioaktiven körpereigenen Fetten im Gehirn führt, was ein Ungleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung in Gehirnschaltkreisen zur Folge hat und beispielsweise Depression, Ängste und erhöhte Stressanfälligkeit begünstigt. Die Behandlung mit einem Enzymhemmer, der die Aktivierung der Fette unterbindet, kann das Gleichgewicht jedoch wiederherstellen und die Symptome lindern. Die Untersuchungen wurden im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1451 „Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle“ durchgeführt.
Professor Dr. Johannes Vogt
