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Heft 238
Ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch die Digitalisierung verzichtbar wird, untersucht der Verfasser dieser am Institut für Rundfunkökonomie betreuten und im WS 2008/2008 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln eingereichten Diplomarbeit. Dazu prüft er in einem ersten Hauptteil aus medienökonomischer Sicht die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, indem er Art und Intensität von Marktversagen in der analogen und digitalen Rundfunkwelt miteinander vergleicht. Er verdeutlicht, dass bestimmte Marktmängel durch die Digitalisierung an Bedeutung verlieren, andere sich demgegenüber eher verstärken. Darauf aufbauend diskutiert er in einem zweiten Hauptteil die Chancen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanbieter, auf die Programmnachfrage der Rezipienten einzuwirken. Dabei unterscheidet er technische, gesellschaftspolitische, rundfunkpolitische und (gesamt- und einzel)wirtschaftliche Faktoren. Es wird deutlich, dass die Möglichkeiten der Nachfragesteuerung im Zeitablauf, auch im Zuge der Digitalisierung, erheblich geringer geworden sind – die zu Zeiten des öffentlich-rechtlichen Monopols bestehende Anbietermacht, die sich mit der Einführung des (analogen) dualen Systems bereits verringert hat, ist heute einer Nachfragemacht gewichen. Welche Konsequenzen das für die Begründung und die Umsetzung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags hat, untersucht der Verfasser in einem abschließenden Kapitel.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
1.1. Problemdarstellung
1.2. Ziele und Vorgehensweise
2. Marktversagen als Legitimationsgrundlage für den Bestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
2.1. Marktversagen im analogen Rundfunkmarkt
2.2. Marktversagen im digitalen Rundfunkmarkt
2.3. Rechtliche Grundlagen, Finanzierung und Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
2.4. Zwischenergebnis
3. Determinanten zur Beeinflussung der Rezipienten-Nachfrage durch öffentlich-rechtliche TV-Anbieter im digitalen Rundfunkmarkt
3.1. Technische Einflussfaktoren
3.2. Gesellschaftspolitische Einflussfaktoren
3.3. Rundfunkpolitische Einflussfaktoren
3.4. Gesamtwirtschaftliche Einflussfaktoren
3.5. Einzelwirtschaftliche Einflussfaktoren
4. Szenarien der Nachfrage-Steuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von der Anbietermacht zur Nachfragermacht
4.1. Die Nachfragesteuerung im öffentlich-rechtlichen Rundfunkmonopol
4.2. Die Nachfragesteuerung im Rundfunk-Oligopol (Duales System)
4.3. Die Nachfragesteuerung im nachfrageorientierten digitalen Rundfunkmarkt
5. Konsequenzen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunkauftrag
5.1. Allokative Konsequenzen der Digitalisierung
5.2. Distributive Konsequenzen der Digitalisierung
5.3. Schlussfolgerungen und Handlungsimplikationen
6. Fazit und Ausblick