Bearbeitung der Befunde

Die Bearbeitung der archäologischen Befunde aus den Ausgrabungskampagnen 1987 bis 1991 wurde aufgrund der großen Anzahl der Befunde und der Komplexität der Stratigraphie aufgeteilt. In einem eigenen Band wurde die Un­ter­su­chung zu den paläovenetischen Aschenaltären vorgelegt. Die Gesamtaufarbeitung der restlichen Befunde, in die auch die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen zu den Funden einfließen, wird bis Ende 2009 abgeschlossen sein.

Rekonstruktion der Aschenaltäre

Abb. 3: Rekonstruktion der Aschenaltäre mit einer Einfassung aus Bruch­stei­nen (1) und den in einer späteren Phase (2) von Aschelagen überdeckten Steineinfassungen (aus: Riemer 2005, Abb. 47).

Paläovenetische Aschenaltäre 
(Heiko Riemer 2005)

Zu den auffälligsten Baubefunden, die im Reitia-Heiligtum gemacht wurden, zählen neun Aschen­al­tä­re. Sie stammen aus dem ausgehenden 4. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. und bestanden im ar­chäo­lo­gi­schen Befund noch aus bis zu 50 cm mäch­ti­gen Aschelagen (Abb. 4), die zum Teil von niedrigen Bruchsteinmauern eingefasst waren (Abb. 3). Untersuchungen an den botanischen Res­ten und Knochen aus den Aschenaltären ha­ben gezeigt, dass hier vorwiegend Getreide, ins­be­son­de­re Hirse, und Fleischteile von zumeist Schweinen und Hühnern verbrannt wurden. Die zur Aufbewahrung der Opfergaben benutzte Ke­ra­mik wurde hingegen rituell zerschlagen und in der Fläche um die Aschen­al­tä­re deponiert. Die Aschen­al­tä­re lagen aufgereiht am Rand eines Dünenrückens (Abb. 5).

Aschenlagen in der Progilansicht

Abb. 4: Aschenaltar M16/N mit einer Abfolge von Aschenlagen in der Pro­fil­an­sicht.

Lage der Aschenaltäre

Abb. 5: Lage der Aschenaltäre auf dem Dünenrücken (aus: Riemer 2005, Abb. 7).