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Sozial- und klinische Psychologie

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Subjektive Theorien über Alkoholismus.

Versuch einer verstehend-erklärenden Psychologie des Alkohols. Von Marc BARTRELS. - Heft 23 der Reihe. 1991, kart. 58,- DM, ISBN 3-402-04592-3.

In diesem Band versucht der Autor die unbefriedigende Forschungs- und Anwendungssituation im Bereich der Alkolholismusproblematik durch den Rückgriff auf das von Groeben und Mitarbeitern entwickelte Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST) zu überwinden. Auf dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit dem medizinischen Krankheitsmodell des Alkoholismus und den verhaltenstheoretischen Alkoholismus-Modellierungen erweist sich die Anwendung des FST in diesem speziellen Bereich der Suchtproblematik erklärungstheoretisch als äußerst gewinnbringend~ Vor allem unter den Perspektiven von Autonomie und Verantwortung, von Selbstkontrollle und der moralischen Selbstbestimmung des Abhängigen ergeben sich neue Lösungsmöglichkeiten, die im besonderen auch für die Therapiepraxis weiterführend sein können.

Eine empirische Untersuchung, die im Therapeutischen Zentrum für Alkoholabhängige in Luxemburg durchgeführt wurde und die dem Zwei-Phasen-Prozeßmodell des FST (kommunikative und explanative Validierung) folgt, liefert im 2. Teil des Buches Ergebnisse, die die theoretischen Ausführungen des 1. Teils weitgehend stützen

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Analyse beraterisch-therapeutischer Tätigkeit.

Methoden zur Unterhaltung individueller Handlungssysteme klinisch-psychologischer Praktiker. Von Franz BREUER. -Heft 22 der Reihe. 1991, VIII und 254 Seiten, kart. 49,90DM, ISBN 3-402-04591-5.

In den vergangenen Jahren sind eine Reihe psychologischer Handlungstheorien entwickelt worden, eine damit abgestimmte Methodik ist jedoch nicht entstanden. Das vorliegende Buch trägt zur Schließung dieser Lücke bei. An einem spezifischen Inhaltsgebiet, der Untersuchung praktisch-beruflicher Tätigkeit psychologischer Berater und Therapeuten, werden methodische Verfahrensweisen der Erfassung und Analyse individueller Handlungssysteme herausgearbeitet, detailliert beschrieben und auf nachvollziehbare Weise vorgeffihrt.

Auf dem Hintergrund der Skizze eines handlungspsychologisehen Theorienrahmens werden drei Methodenzugänge präsentiert: Fokussierte Interviews zur (Berufs-) Biografle und auf dieser Datenbasis beruhende Auswertungsverfahren; Umgehensweisen mit Beobachtungsdokumenten psychologischer Behandlungssitzungen: unterschiedliche Formen von Gesprächs-analyse; das Verfahren des Selbstkonfrontations-Interviews auf der Grundlage videoaufgezeichneter Interaktionshandlungen, wobei es um die Begründung einer angemessenen Auffassung von der Qualität dieser Daten sowie um eine systematisierte Rekonstruktion und Auswertung ,,innerer Handlungsanteile" geht.

Es wird gezeigt, welche Ergebnisse mit den drei Herangehensweisen zu erzielen sind. Ein Schwerpunkt liegt auf der Abwägung und Relationierung der Erkenntnisprodukte ,,quantitativ" und ,,qualitativ" ausgerichteter Methodenprozeduren.

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Gegenseitiges (Miß-)Verstehen in der dyadischen Kommunikation.

Von Martin DOBRICK. - Heft 14 der Reihe. 1985, X und 208

Seiten kart. 28,- DM, ISBN 3-402-04294-0.

Der Autor diskutiert theoretische und empirische Ansätze aus Sprachproduktions- und Sprachrezeptionsforschung (einschließlich Sprechakttheorie). Er entwickelt ein Kommunikationsmodell, mit dem verstehensrelevante Aspekte dieser beiden, bislang separat verlaufenen Forschungstraditionen in eine dyadische Perspektive gebracht werden. Damit wird dem mdividuumzentrierten Verstehensbegriff der Rezeptionsforschung ein dyadischer Verstehensbegriff gegenübergestellt. Dieser gestattet es, Kriterien für Richtig-Verstehen im Vergleich zu Mißverstehen zu entwickeln. Es wird die Notwendigkeit aufgewiesen, solches Verstehen empirisch auch in dyadischen Situationen (mit zwei echten Versuchspersonen) zu untersuchen. Uber ein Experiment wird berichtet, in dem beispielhaft zwei aus dem Modell abgeleitete Hypothesen geprüft werden. Dabei geht es um Mißverstehen aufgrund unterschiedlicher Absichten der Gesprächspartner sowie aufgrund der Annahmen über die Absicht des jeweils anderen. Denkbare Maßnahmen zur Verstehensverbesserung werden diskutiert. Hinweise auf die Relevanz der Fragestellung für den Unterricht schließen das Buch ab.

,,Das wesentliche Verdienst dieser Untersuchung ist vor allem der gelungene Versuch, die beiden bislang getrennt betriebenen Forschungstraditionen der Linguistik in ein heuristisch fruchtbares Kommunikationsmodell überführt zu haben; deshalb verdient er Aufmerksamkeit sowohl seitens der Linguistik bzw. Psycholinguistik wie auch seitens der Sozialpsychologie" (H. Hiebseh, Zeitschrift für Psychologie - Leipzig, Heft 1/1987).

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Offenheit kann man lernen.

Eine Studie zu ,,Offenheit" als therapeutischer Basiskompetenz in Arzt-Patienten-Interaktionen. Von Barbara GOEZ. - Heft 8 der Reihe. 1980, XIV und 398 Seiten, kart. 28,- DM, ISBN 3-402-04028-X.

Das Buch legt das Konzept eines Trainings von Offenheit als Kommunikationskompetenz vor: Kann man während der Ausbildung in Gesundheitsberufen, vor allem bei künftigen Arzten, sinnvolle Anleitung zu partnerschaftlichem Dialog mit dem Patienten geben? Kann patientennahe Gesprächsführung erlernt werden? Wie weit muß sich der Lernende in seiner Fähigkeit zum Zuhören und Sich-Mitteilen erfahren?

Der Text ist mit praxisbezogenen Beispielen, Rückmeldungen und Gesprächsepisoden anschaulich und in der Aufteilung leserfreundlich geschrieben. Das Buch eignet sich sowohl als Begleitung zu einer Lehrveranstaltung als auch zur selbständigen Fortbildung. Darüber hinaus schildert die Studie die Einordnung des Themas in den entsprechenden Kontext der Psychologie sowie den psychometrischen Nachweis des Trainingserfolges.

,,Wir verlangen Offenheit von unseren Patienten für die naturwissenschaftliche Betrachtung und Therapie ihrer Krankheiten und Gebrechen. Der Bedeutung der Verhaltens- und Erlebensebene für das eigene und fremde Leiden verschließen wir uns weitgehend. Diesen therapeutischen Ansatz lassen wir ungenutzt. Die vorliegende Studie ist ein Lehr- und Lernangebot, gut gegliedert in theoretische Überlegungen zum Konstrukt Offenheit, pädagogische Umsetzung, Erfolgsnachweis der Lehrveranstaltung und wissenschaftlich-theoretischen Anhang" (Ortrun Werner, Deutsches Arzteblatt, Heft 43/1981).

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Offen miteinander reden.

Leitfaden für einen Grundkurs des Gesprächsverhaltens, in erster Linie zum Umgang mit Patienten. Teildruck, Seiten 136

bis 239, aus dem Werk ,,Offenheit kann man lernen" von Barbara GOEZ. - 1981, 105 Seiten, kart. 10,- DM, ISBN

3-402-04299-1.

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Die therapeutische Strategie ,Problemlösen'.

Theroetische und empirische Perspektiven ihrer Anwendung in

der Kognitiven Psychotherapie. Von Annette KÄMMERER. -

Heft 13 der Reihe. 1983, X und 328 Seiten, kart. 39,- DM,

ISBN 3-402-04293-2.

Unter den kognitiven Therapieverfahren hat das Problemlösen in den letzten Jahren eine umfassende theoretische und praktische Bearbeitung erfahren. Das liegt vor allem daran, daß die übersichtliche Strukturierung des Problemlösens durch aufeinander aufbauende Schritte dem mit der ,,kognitiven Wende" in die Psychotherapie eingezogenen Anspruch entgegenkommt, das therapeutische Geschehen auch für den Klienten überschaubar und transparent zu machen.

Das Buch informiert nicht nur über die theoretischen Begründungen des Problemlöse-Konzepts, sondern auch über dessen konkret-praktische Anwendbarkeit in der Psychotherapie. Hinsichtlich der Tlteorieaufarbeitung werden die allgemein- und denkpsychologischen Wurzeln ebenso referiert wie grundlegende Problemlöse-Konzeptionen der Klinischen Psychologie.

Auf die praktische Anwendung des Problemlösens ausgerichtet, werden die Wirksamkeitsannahmen herausgearbeitet, die das Problemlösen kennzeichnen und damit seinen therapeutischen Einsatz rechtfertigen. Darauf aufbauende Thesen über methodenadäquate Indikationsstellungen führen schließlich zur Konzipierung eines eigenen Problemlöse-Trainings, dessen Effektivität in der Gruppentherapie mit Erwachsenen empirisch überprüft wurde.

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Leitfaden zum Problemlöse-Training.

Teildruck, Seiten 123 - 144, aus dem Werk ,,Die therapeutische Strategie ,Problemlösen"' von Annette KAMMERER. -

1986, 2. Auflage, 25 Seiten, kart. 3,60 DM, ISBN 3-402-04297-5.

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Interaktionskonflikte.

Sprechen und Handeln in Beeinträchtigungsepisoden. Von

Ursula PIONTKOWSKI. Heft 20 der Reihe. 1988, VI und

227 Seiten, kart. 48,- DM, ISBN 3-402-04308-4.

Sprechen und Sprachlosigkeit in konflikthaften Alltagssituationen sind der Gegenstand dieses Buches. Es handelt von den Versuchen, Interaktionskonflikte sprachlich zu bewältigen, von der Sprachlosigkeit in interaktiv bedingten Beeinträchtigungsepisoden und von Strategien in sozialen Situationen. Das Rahmenmodell expliziert die theoretischen Annahmen zur Sprachproduktion. In den empirischen Untersuchungen wird das Sprechen und Handeln in unterschiedlichen situativen Kontexten und im zeitlichen Verlauf der Interaktionsepisode analysiert.

Die empirischen Ergebnisse spannen einen umfassenden Bogen: Einbezogen und dokumentiert werden Denk- und Planungsprozesse - Emotionen und Affekte - situationsspezifische Sprechhandlungen - situationsübergreifende sprachliche Bewältigungsstrategien in ihren Variationen.

Das Buch realisiert die oft geforderte Integration sprach- und kognitionspsychologischer Perspektiven in die Analyse sozialer Interaktions- und Kommunikationsprozesse. Die Arbeit leistet einen theoretischen und empirischen Beitrag zur Sprach- und Sozialpsychologie. An vielen Beispielen aus alltäglichen Gesprächen und Konflikten wird überdies die Interessantheit des Gegenstandes Sprache und Konflikt deutlich gemacht.

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Aktualgenese des Selbst

Motive der Verarbeitung selbstrelevanter Rückmeldungen. Von Ruth RUSTEMEYER. - Heft 27 der Reihe. 1993, 276 Seiten, kart. 58.- DM, ISBN 3-402-04597-4.

Die bisherige Selbst-Forschung hat drei zentrale Motive zur Verarbeitung selbstrelevanter Informationen herausgearbeitet: das Streben nach Selbstwerterhöhung. nach Konsistenz und nach (möglichst) realitätsadäquater Selbstsicht. Dabei gingen die verschiedenen Theorieansätze zumeist von einem dieser Motive aus und versuchten in gegenseitiger Konkurrenz, die generelle Geltung des jeweiligen einzelnen Motivs nachzuweisen. Die vorliegende Arbeit postuliert dagegen, daß es sich hier nicht uni eine echte Theorienkonkurrenz handelt, sondern daß die drei Motive - je nach inhaltlicher Problemstellung und Situation - alle beim Aufbau des Selbst eine Rolle spielen. Im theoretischen Teil wird nach einem systematischen Überblick zur bisherigen Forschung ein Integrationsmodell entwickelt, das folgende Bedingungsvariablen zueinander in Bezug setzt: hohes - niedriges Selbstwertgefühl, kognitive - emotionale sowie positive - negative Rückmeldung, öffentliche - private Rückmeldungssituation und hohe - geringe Wichtigkeit der Rückmeldung. Im empirischen Teil werden diese Bedingungen in zwei Experimenten überprüft, so daß abschließend ein modifiziertes Integrationsmodell zu Stabilität und Wandel des Selbst vorgelegt werden kann.

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Verbesserung von Interaktion durch Gruppendynamik.

Psychologische Grundlagen und pragmatische Strukturierungen. Hrsg. von Manfred SADER, Waltraud SCHÄUBLE und Werner THEIS. Unter Mitarbeit von Michael HEPKE, Angelica LEHMEN-KÜHLER, Heide ROSCHER, Mechthild SCHIERENBERG und Bernhard SIELAND. - Heft 5 der Reihe. 1976, VI und 299 Seiten, kart. 21,80 DM, ISBN 3-

402-04024-7.

In diesem Band wird eine Integration der Angewandten Gruppendynamik in das Bezugssystem der empirischen Psychologie versucht. Ein Grundkonzept für ein Interaktionstraining wird entwickelt mit dem Ziel, Interaktionskompetenz zu verbessern. Die Theorie des Lernens am Modell wird exemplarisch auf ihren Nutzen lür die Praxis untersucht. Form und Funktion von Feedback werden kritisch analysiert. Ein Paradigma für den Transfer von Trainingserfahrungen auf Alltagssituationen wird vorgestellt. Die Methodologie der Trainingskontrolle wird auf ihre Beziehung zur Trainingspraxis überprüft. Es wird begründet, warum es sich lohnt, systematische Beobachtungen anzustellen, und es wird dargestellt, wie es gemacht wird. Zur Kritik an der Gruppendynamik werden Grundsätze für eine realistischere und weniger globale Einschätzung vorgelegt~ Aus gemeinsamen Praxiserfahrungen entwickelt, münden die Uberlegungen der Autoren in ,,konkrete Hilfen und Vorschläge für empirische Forschung und pragmatische Realisation".

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Kontrollüberzeugungen bei chronischer Pankreatitis

Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien und klassische Fragenbogenforschung im Vergleich. Von Rudi F. Wagner. 243 Seiten kart. ISBN 3-402-04599-0

In diesem Band wird das Konstrukt der Kontrollüberzeugungen in seiner Bedeutung für die Krankheitsbewältigung von Patienten untersucht, die an einer chronischen Pankreatitis leiden. Die Arbeit versucht, die Frage zu beantworten, welchen Einfluß wahrgenommene Einflußmöglichkeiten auf den Verlauf der chronischen Erkrankung haben. Zur Beantwortung dieser Frage werden zwei verschiedene Forschungsmethoden herangezogen. Dem im Coping-Bereich traditionellen (zweigliedrigen) Fragebogenansatz wird das (dreigliedrige) Vorgehen aus dem Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST) gegenübergestellt, welches die Modellbildungskompetenz des Erkenntnis-Objekts berücksichtigt.

Inhaltlich konnten die positiven Auswirkungen sowohl von internalen als auch sozial-externalen Kontrollüberzeugungen nachgewiesen werden, wobei in diesem Fall auch keine Selbstüberforderung der Patienten durch die internale Attribution vorliegt. Durch die Berücksichtigung der Subjektiven Theorien der Patienten war es möglich, für jeden Patienten die individuellen Folgen darzustellen und zu überprüfen. Dabei konnte für fast alle Subjektiven Theorien eine zufriedenstellende Handlungsleitung nachgewiesen werden. Die inhaltlichen Richtungen sind dabei zum Beispiel so, daß Patienten mit weniger Beschwerden höhere internale und höhere sozial-externale Kontrollüberzeugungen haben, während Patienten mit starken Beschwerden eher fatalistisch-externale Kontrollüberzeugungen aufweisen. Durch die Arbeit konnte vor allem die Relevanz der fatalistisch-externalen Kontrollüberzeugungen für negative Krankheitsverläufe aufgezeigt und erklärt werden.

Nach einer ausführlichen Darstellung der Ergebnisse beider Verfahren erfolgt ein Vergleich beider Herangehensweisen in bezug auf verschiedene Kriterien (Validitäts-, Ökonomie-, Nutzen-Aspekte etc.). Aufbauend auf diesem Vergleich entwickelt der Autor ein differenziertes Modell der Forschungsabfolge, in welchem sich beide Vorgehensweisen sinnvoll ergänzen. Bezogen auf die Behandlung der Erkrankung machen die Ergebnisse der Arbeit deutlich, daß die Sichtweise der betroffenen Patienten stärker als bisher berücksichtigt und in den Therapieprozeß mit einbezogen werden sollte.