Blog Baumassnahmen an der Uni Köln
Die Universität zu Köln baut: Neue Gebäude werden für die Wissenschaft errichtet, der Baubestand wird saniert, neue und energiesparende Techniken werden installiert. Wir berichten über neue und laufende Projekte im BauBlog.
Neue Solaranlagen im Bau
Die Universität zu Köln setzt ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter um: Der Labor-Neubau der Physik und das ehemalige COPT-Gebäude an der Luxemburger Straße erhalten eine Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Dach.
Die Sonne scheint nicht nur aufs Dach des Laborbaus der Physikalischen Institute, sondern sorgt auch dafür, dass dort nachhaltig Strom produziert wird. Denn die Firma Vopro GmbH hat gerade die letzten Module der Photovoltaikanlage installiert. Nun muss die Anlage nur noch an die Stromversorgung angeschlossen werden. Die 224 Module werden eine Leistung von 100 kWp (Kilowattpeak) erreichen und 90.000 kWh/a Strom pro Jahr erzeugen, etwa 20mal so viel wie eine vierköpfige Familie durchschnittlich im Jahr verbraucht. Die Anlage kostet rund 105.000 Euro und soll im Laufe des Sommers in Betrieb genommen werden.
Eine zweite Anlage auf dem Dach des ehemaligen COPT-Gebäudes (Geb. 315) an der Luxemburger Straße kostet 80.000 Euro und wird bei einer Leistung von 76 Kilowattpeak rund 68.400 kWh/a Strom im Jahr erzeugen. Die Anlage mit 172 Modulen wird ebenfalls ihre Arbeit im Sommer aufnehmen.
Mit dem schrittweisen Ersatz von fossilen Stromquellen erfüllt die Universität eines ihrer wichtigsten Nachhaltigkeitsziele: CO2 zu reduzieren und auf einen klimaneutralen Campusbetrieb umzustellen.
Bei den neu geplanten Anlagen auf den Gebäuden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wird sich die Eigennutzung des Stroms durch die Universität im Vergleich zu der Anlage auf dem Philosophikum mit ihren noch einmal erhöhen: Dort existiert eine Mittelspannungsring, ein lokales Netz, in das der Reststrom gespeist wird. So können die anderen Gebäude der Fakultät direkt vom Solarstrom profitieren, der Autarkiegrad der Stromversorgung steigt.
Auch die geplante Photovoltaik-Anlage des ehemaligen COPT-Gebäudes Ecke Eifelwall/Luxemburger Straße versorgt mit ihrem Strom zukünftig etwas Besonderes: Im Mai ging dort ein Stickstoffgenerator – auf Anregung der Wissenschaftler*innen – in Betrieb. Dieser dient zur dezentralen Gewinnung von Stickstoff, der für die Forschung benötigt wird. Damit wird zum ersten Mal die Forschung der Universität direkt von der nachhaltigen Stromgewinnung profitieren.
Der Albertus-Magnus-Platz erhält ein neues Gesicht
Die Sanierung des Albertus-Magnus-Platzes läuft auf Hochtouren. Was ist geplant und wann sollen die Bauarbeiten beendet sein?
Der Albertus-Magnus-Platz wird seit etwa einem Monat saniert. Neu gestaltet wird der Bereich der Universität zwischen Philosophikum und Hauptgebäude, einschließlich des Bereichs direkt über der Universitätsstraße, der der Stadt Köln gehört. Die Universität möchte dem zentralen Campus der Universität wieder ein geschlossenes Bild geben und einen Platz schaffen, der nicht nur verkehrstechnisch allen Anforderungen der Stadt entspricht, sondern auch zum Verweilen einlädt. Mit den umfangreichen Sitzmöglichkeiten und einer zusätzlichen Begrünung in Hochbeeten wird der Platz der Universität ein offenes und modernes Gesicht verleihen. Als Zentralcampus der Universität ist der Albertus-Magnus-Platz nicht nur Knotenpunkt des inneruniversitären Verkehrs, sondern auch Begegnungsstätte mit dem Stadtteil sowie Ort des Gesprächs und des Lernens. Daher zielen die Bauarbeiten auch darauf ab, eine höhere Aufenthaltsqualität auf dem gesamten Gelände zu schaffen. Das Brückenbauwerk der Stadt Köln, auf dem sich ein Teil des Albertus-Magnus-Platzes befindet, wird im Zuge der Arbeiten ebenfalls ertüchtigt und abgedichtet. Nötig wurden die Arbeiten am Platz aufgrund des Baus der Fahrradgarage im Jahr 2021 und der angrenzenden Platzflächen.
Beginn auf der Westseite
Die Bauarbeiten haben letzte Woche mit der Absperrung einer Fläche im Westen des Platzes direkt vor dem Philosophikum begonnen. Bis zum 1. Quartal 2026 wird dann der Teil des Platzes zwischen Philosophikum und Hörsaalgebäude fertiggestellt sein. Im zweiten Bauabschnitt wird die „Brückenplatte“ über der Universitätsstraße bis zum Hauptgebäude erneuert. Der Platz wird insgesamt auf zwei Ebenen gebaut: einem tieferen am westlichen Ende vor dem Philosophikum und einem höheren auf dem übrigen Platz. Eine großzügige Rampentreppe überwindet den Höhenunterschied zwischen den beiden Platzniveaus. Ergänzend führt eine barrierefreie Rampe auf das untere Platzniveau vor dem südlichen Philosophikum sowie eine weitere Treppenanlage, die an das bodengebundene Leitsystem angebunden ist. Die neue Platzgestaltung wurde durch das Architektenbüro Studiogrüngrau entworfen. Die rund 9.500 Quadratmeter des zentralen Campusplatzes werden mit Grauwacke ausgelegt, einem harten Sandstein. Der Naturstein ist sehr gut geeignet für Plätze mit hoher Beanspruchung, ist frostbeständig, trittsicher, pflegeleicht und schmutzunempfindlich und wurde bereits an verschiedenen Orten in Köln verbaut.
Ein Platz zum Verweilen
In den Albertus-Magnus-Platz eingebunden ist die bereits fertiggestellte unterirdische Fahrradgarage, die nun überbaut wird. Ebenfalls Teil der Gestaltung wird der bestehende Pavillon an der Garageneinfahrt sein, für den die Universität zwei kleine Betriebe zur gastronomischen Versorgung der Hochschulmitglieder gewinnen konnten. Mit dem neuen Kunstwerk des Künstlers Martin Pfeifle und den beiden großzügigen Hochbeete werden gleichzeitig Sitzpodeste zum Verweilen einladen. Mehrstämmig gewählte Bäume sorgen mit ihrem breitem Blätterdach für einen ansprechenden grünen Kommunikationsraum, der im Sommer Schatten spendet. Die Baumscheiben werden mit Stauden und Gräsern und Zukunftsbaumarten bepflanzt.
In Ergänzung zu den bereits neu hergerichteten Bauabschnitten des Universitätsboulevards wird auch die westliche Seite der Universitätsstraße gestaltet, die an die Platzkanten trifft. Ein Teilbereich der PKW-Umfahrt am nördlichen Ende des Platzes wird ebenfalls gestalterisch mit eingebunden und in einem Farbasphalt hergestellt, dessen Farbton sich an die Grauwacke anpasst. Die Radwege werden durch ein anderes Fugenbild über die gesamte Platzflächen optisch kenntlich gemacht.
Was kommt an Änderung für die Nutzer*innen?
Am nördlichen und südlichen Brückengeländer des Platzes sind Bankkonstruktionen mit hohen Rückenlehnen vorgesehen, die auch den Verkehrslärm abschirmen. Die Parkplätze in der nördlichen Kurve werden dadurch entfallen. Während der Bauarbeiten ist auf dem Platz mit der Einfahrt von Baulastwagen zu rechnen. Eine Ampel regelt dabei den Verkehr auch für die Fußgänger. Um das Lernen und Forschen in diesem Zeitraum möglichst wenig zu beeinträchtigen, werden jeweils nur Teile des Platzes abgesperrt. Fahrräder können deswegen nicht mehr an den Bauzaun gekettet werden. Die Bauaktivitäten werden außerdem Rücksicht auf die Prüfungsphasen nehmen. Alle Absperrungen und Behinderungen der Nutzer*innen des Platzes werden zeitig über Social Media und Expresso kommuniziert werden.