3.8.2 Gruppen, Teams und
Rollen
3.8.2.1 Beschreibung
Gruppen, Teams und Rollen sind das mächtigste aber auch das am
schwersten zu handhabende Instrument beim eLearning. Grundsätzlich
geht es dabei um eine strukturierte Rechteverwaltung.
Man
kann für Assets (kleinste Lerneinheiten nach SCORM, dem Sharable
Content Object Reference Model) Rechte definieren, die es Berechtigten
ermöglichen das Asset zu sehen, zu ändern, zu kopieren, zu löschen, zu
administrieren etc.. Da es bei umfangreichen
Asset-Beständen sehr mühsam ist, diese Rechte jeweils jeder einzelnen
Person zuzuordnen, fasst man Personen in Gruppen oder Teams zusammen
und die Rechte in Rollen.
Zum
Beispiel könnte die Rolle „Leser“ mit dem Recht Material anzusehen
angelegt werden, außerdem könnten der Rolle „Lerner“ die Rechte
zugeordnet werden, neue Ordner anzulegen und darin neue Dokumente zu
erzeugen, die eigenen Dokumente zu verändern aber nicht zu löschen.
Der Rolle „Autor“ könnten alle Rechte der „Lerner“ und zusätzlich die
Rechte, auch Assets anderer zu verändern und zu löschen zugeordnet
werden. Andererseits könnte man nun die zehn Teilnehmerinnen und
Teilnehmer in die Gruppe „Rhetorik 02-2005“ eintragen. Eine einfache
Kursstruktur könnte nun die folgende Rechteverteilung haben:
Ordner |
Leser |
Lerner |
Autor |
Allgemeine Informationen |
X |
|
|
Lehrmaterial |
X |
|
|
Übungsbereich |
|
X |
|
Offener Bereich |
|
|
X |
Auch wer dieses
Instrument noch nicht beherrscht, sollte unbedingt schon bei der
Auswahl von Lernplattformen bzw. Autorensystemen darauf achten, dass
folgende Aspekte von den Systemen unterstützt werden:
- Gruppen- und Rollenverwaltung
vorhanden
- Gruppen können ineinander
geschachtelt werden
- Es sollte die Möglichkeit
geben, sich an nicht Angemeldete zu wenden und diese Infos für
angemeldete auszublenden
- Unterschiedliche Rechte können
auf jeder Ebene der Lernstruktur und auch jedem einzelnen Asset
zugeordnet werden
- Rechte müssen in einer
hierarchischen Struktur vererbt werden können. Die Vererbung muss
allerdings auch unterbrochen werden können
- Rechte müssen auch zeitbegrenzt
vergeben werden können
- Es sollte unproblematisch sein
überschneidende Gruppen und Rollen anzulegen. (A darf 1 und 3 sehen,
B darf 1 und 2 sehen, wenn Hans in den Gruppen A und B ist, dann
darf er automatisch 1, 2 und 3 sehen).
Aus pädagogischer
Sicht erlaubt es die Gruppen-, Rollen- und Rechteverwaltung, Kurse
vorzukonzipieren und nach einem differenzierten Zeit und Lernplan –
eventuell auch individuell – frei zu schalten. Auch verschiedene
Niveaugruppen (z. B. Anfänger und Fortgeschrittene) können durch einen
Kurs, bei dem einige Module durch unterschiedliche Rechte für die
Fortgeschrittenen sichtbar und für die Anfänger unsichtbar sind.
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