1. Kurze Beschreibung der Methode
In
Prozessen zwischenmenschlicher Verständigung spielen Briefe
eine wichtige Rolle. Anhand der Briefmethode lassen sich Kompetenzen
entwickeln und fördern, die zur Erstellung eines Briefes notwendig
sind. Auch kann die spezifische Gestaltung, Form und kommunikative
Funktion eines Briefes pädagogisch genutzt werden, um eigene
und fremde Perspektiven offen zu legen, zu überdenken und zu
erweitern. Das Schreiben eines Briefes an bestimmte Personen erfordert
und fördert in besonderer Weise die Fähigkeit zur Empathie,
zum Hineinversetzen in eine andere Sichtweise. Der Schreiber eines
Briefes hat üblicherweise einen Adressaten vor Augen, sei es
eine reale oder eine erdachte Person. Er muss die Wissensbestände
(Welt-, Text- und Handlungswissen) dieses Lesers abschätzen
und mit seinem Text daran anknüpfen, um dem Adressaten ein
möglichst großes Verstehen zu ermöglichen. Zusätzlich
ist es hilfreich, einige persönliche Informationen z.B. über
Lebenswelt, die momentane Verfassung o.ä. des Briefempfängers
zu haben. Diese Charakteristika eines Briefes und Erfordernisse
des Briefschreibens lassen sich auf verschiedene Weise nutzen, um
durch die Eigenaktivität der Lerner Lernprozesse in Gang zu
setzen oder zu unterstützen.
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